Basler Kantonalbank steigert Gewinnzahlen deutlich
Basel – Die Basler Kantonalbank (BKB) hat im ersten Halbjahr 2017 die Gewinnzahlen deutlich verbessert. Das Institut profitierte insbesondere von einem sehr starken Handelsgeschäft, es konnte aber auch in den anderen Geschäften zulegen. Im BKB-Konzern stieg der Gewinn wegen einem ausserordentlichen Ertrag nach der Erhöhung der Beteiligung an der Bank Cler stark an.
Im BKB-Stammhaus verbesserte sich der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung in den ersten sechs Monaten des Jahres um 20% auf 95,1 Mio CHF, wie dem am Donnerstag publizierten Halbjahresbericht des Staatsinstituts zu entnehmen ist. Unter dem Strich resultierte noch ein um 10% höherer Reingewinn von 48,2 Mio CHF.
Aktivere Kunden
Der Geschäftsertrag erhöhte sich insgesamt um 15% auf 210,3 Mio CHF. Im wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, nahm der Erfolg trotz dem anhaltenden Margendruck netto um 3,1% auf 92,4 Mio CHF zu. Dabei konnte die BKB von einem deutlichen Anstieg der Hypothekarvolumen profitieren. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verzeichnete die Kantonalbank eine klare Belebung: Bei einem erweiterten Produktangebot und einem vorteilhafteren Umfeld an den Börsen seien die Kunden aktiver gewesen und hätten mehr Transaktionen getätigt. Insgesamt verbesserte sich der Erfolg um 4,1% auf 35,0 Mio.
Im volatilen Handelsgeschäft lagen die Erträge gar um 57% über dem Vorjahreswert bei 52,2 Mio CHF. Die grossen Schwankungen an den Zins- und Devisenmärkten hätten das Absicherungsbedürfnis der Kunden stark erhöht, so die BKB. Die Bank führt das Ergebnis aber auch auf die organisatorische Neuausrichtung im Vorjahr zurück, bei dem das Firmenkundengeschäft mit dem Handel zusammengelegt wurde.
Digitalisierung im Fokus
Gleichzeitig erhöhte sich der Geschäftsaufwand mit einem Plus von 4,1% auf 106,2 Mio CHF. Bei einem rückläufigen Personalaufwand (-0,9%) stieg der Sachaufwand deutlich an (+8,9%). Weiterhin investiere die Bank «bedeutende Beträge» in ihr zukünftiges Geschäftsmodell, betont sie. Neben der Modernisierung des Filialnetzes fokussiere sie sich auch auf die Digitalisierung des Kundengeschäfts – so seien beträchtliche Kosten für die digitale Filiale «myBKB.ch» angefallen.
Den seit Jahren schwelenden US-Steuerstreit erwartet die BKB nun im laufenden Jahr abzuschliessen. Die im Jahr 2013 getätigten Rückstellungen über 100 Mio CHF für eine mögliche Busse und damit zusammenhängende Verfahrenskosten entspreche unverändert der Risikoeinschätzung der Bank, heisst es.
Hypothekarwachstum über den Erwartungen
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zu Ende 2016 um 7,6% auf 24,0 Mrd CHF. Bei den Hypothekarforderungen resultierte im Halbjahr ein Anstieg um 2,8% auf 10,7 Mrd CHF, der auch über den eigenen Erwartungen ausgefallen war. Bei den Kundenvermögen konnte die Kantonalbank um 1,1% auf 24,7 Mrd CHF zulegen.
Für das laufende Jahr gibt sich die BKB zuversichtlich. Basierend auf dem erfreulichen Halbjahresergebnis sei die Bank überzeugt, bei unveränderten Marktverhältnissen die Anfang Jahr gesetzten Ziele zu «erreichen respektive zu übertreffen».
Ertrag auf Bank Cler-Beteiligung
Im BKB-Konzern, der neben der Basler Kantonalbank auch die Bank Cler (ehemals Bank Coop) umfasst, stieg der Geschäftserfolg um 4,5% auf 106,2 Mio CHF. Beim Reingewinn resultierte ein starker Anstieg um 70% auf 97,9 Mio CHF, allerdings wurde das Ergebnis durch einen ausserordentlichen Ertrag (Badwill) von 43,0 Mio CHF aus der Beteiligungserhöhung an der Bank Cler beeinflusst. (awp/mc/pg)