EFG sieht sich nach BSI-Integration auf Kurs

EFG sieht sich nach BSI-Integration auf Kurs

Zürich – Die Vermögensverwalterin EFG International sieht sich mit der Integration der Tessiner Vermögensverwalterin BSI auf Kurs. Für das erste Halbjahr 2017 weist die Bank trotz der Integrationskosten einen nur leicht unter dem Vorjahreswert liegenden Gewinn aus und übertrifft damit die Markterwartungen. Der Abfluss von Vermögen hat allerdings weiterhin angehalten. Die Verantwortlichen erwarten ab dem Jahr 2018 wieder Vermögenszuflüsse.

Im ersten Halbjahr 2017 wies die EFG einen IFRS-Reingewinn von 19,2 Mio CHF aus nach einem Gewinn von 22,3 Mio, den die Bank im ersten Semester 2016 noch vor der BSI-Übernahme erwirtschaftet hatte. Der «zugrunde liegende wiederkehrende Reingewinn», der etwa die Integrationskosten aber auch den erneut negativen Beitrag des Lebensversicherungs-Portfolios ausklammert, belief sich auf 74,5 Mio CHF (VJ 38,1 Mio). Die EFG habe im Halbjahr «wichtige Meilensteine erreicht» und bei den Finanzergebnissen Fortschritte gemacht, gab sich EFG-CEO Joachim Strähle vor den Medien in Zürich überzeugt.

Abnehmende verwaltete Vermögen
Der Schwund der von der Bank verwalteten Vermögen setzte sich derweil weiter fort – per Ende Juni 2017 beliefen sich die ertragsgenerierenden Vermögen (AuM) auf 138,4 Mrd CHF nach 144,5 Mio CHF per Ende 2016. Der gesamte Nettoneugeld-Abfluss belief sich in den ersten sechs Monaten unter dem Strich auf 5,5 Mrd CHF.

Die EFG-Verantwortlichen verwiesen auf Bereinigungen in Nicht-Zielmärkten und auf Trennungen von risikoreichen Kunden wie auch auf die Abgänge von Kundenberatern in der Folge der Fusion. Zudem kam es zu Abflüssen wegen der im Mai bekanntgewordenen Sanktionen der italienischen Notenbank betreffend der EFG-Büros in Mailand und Como. Diese fusionsbedingten Abflüsse dürften im zweiten Halbjahr auslaufen, gab sich Finanzchef Giorgio Pradelli überzeugt. Er erwarte ab 2018 erwarte Pradelli wieder positive Nettozuflüsse zur Bank, allerdings noch unterhalb des Mittelfristziels von 3-6% der AuM.

Höhere Integrationskosten im 2. Halbjahr
Die fusionierte EFG erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 einen Betriebsertrag von 608,9 Mio CHF gegenüber einem Ertrag von 341,7 Mio CHF im Vorjahreszeitraum für die EFG alleine. Der Geschäftsaufwand belief sich laut den Angaben auf 566,1 Mio CHF (VJ 298,6 Mio).

Die gesamten Kosten für die BSI-Integration veranschlagt die EFG weiterhin auf 250 Mio CHF, von diesen sind im ersten Halbjahr knapp 43 Mio CHF angefallen. Im zweiten Halbjahr dürften sich die Integrationskosten wohl beschleunigen, sagte der Finanzchef. Zu Jahresbeginn hatten die EFG-Verantwortlichen die Integrationskosten für 2017 alleine noch auf insgesamt 165 Mio CHF geschätzt. Ob diese Summe im laufenden Jahr voll ausgeschöpft werde oder teilweise auf 2018 verschoben werde, sei noch offen, sagte der Finanzchef nun.

Die erwarteten Synergien erwartet die Bank bis 2019 weiterhin kumuliert bei 240 Mio CHF. Im laufenden Geschäftsjahr 2017 sollen Synergien von 50 Mio CHF erreicht werden. Drei Viertel der für 2018 geplanten zusätzlichen Synergien von 130 Mio CHF würden zudem «bereits im ersten Quartal» erreicht werden, nachdem die IT-Integration im Schweizer Geschäft Ende 2017 abgeschlossen ist.

Langsamere Geldabflüsse
Die Bank hat zudem ihr Management weiter umgebildet. Neu wird «Chief Compliance Officer» Vittorio Ferrario in der Geschäftsleitung Einsitz nehmen. Zudem wird der derzeitige BSI-CEO ab Anfang 2018 als «Chief Risk Officer» in die Geschäftsleitung einziehen, er löst in dem Amt Reto Kunz ab, der in der Gruppe eine neue Aufgabe übernimmt. (awp/mc/pg)

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