Opec-Staaten ringen um Disziplin bei Ölförderbremse

Opec-Staaten ringen um Disziplin bei Ölförderbremse
Opec-Generalsekretär Mohammad Sanusi Barkindo. (Foto: Opec)

St. Petersburg – Angesichts des jüngsten Preisverfalls am Ölmarkt debattiert die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) über mangelnde Disziplin bei ihrer zur Preisstabilisierung beschlossenen Förderbremse.

Bei einem Treffen auch mit Ölproduzenten ausserhalb des Kartells erklärte der saudiarabische Energieminister Chalid al-Falih im russischen St. Petersburg, einige Mitglieder hielten sich nicht an die Verabredungen.

Steigende Exporte der Opec-Länder hätten so mit dazu beigetragen, dass die Ölpreise zuletzt nachgegeben hätten. Das in der Opec führende Saudi-Arabien hat die Produktion stärker gedrosselt als verabredet, während andere Kartellmitglieder wie die Vereinigten Arabischen Emirate und der Irak über die vereinbarte Grenze hinaus fördern.

Libyen und Nigeria im Fokus
In den Fokus rückten unterdessen auch Libyen und Nigeria, die wegen politischer Unruhen von der Förderbremse bislang ausgenommen waren. Laut Falih erklärte sich Nigeria bereit, die eigene Produktion zu begrenzen.

Die Opec hatte sich im Mai mit Ländern ausserhalb der Organisation unter der Führung Russlands auf einer Verlängerung der Förderbremse bis Ende März 2018 verständigt. Zu Beginn der Massnahme im Januar hatten sich die Preise bei über 58 Dollar je Barrel stabilisiert, rutschten später aber wieder auf unter 50 Dollar ab.

Unter dem Eindruck des Treffens in Russland wurde die Talfahrt am Montag vorerst gestoppt: Die Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich um ein Prozent auf 48,54 Dollar je Fass. (awp/mc/ps)

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