EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,2% auf 3’579 Zähler nach

EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,2% auf 3’579 Zähler nach

London –  Der Londoner FTSE 100 hat am Freitag in einem dünnen Handel ein Rekordhoch erklommen. Der «Footsie» erreichte vor dem verlängerten Wochenende bei 7553,88 Punkten eine Bestmarke und schloss 0,40 Prozent höher bei 7547,63 Punkten. Das britische Pfund tendierte wieder schwach, was sich positiv auf die Exportperspektiven auswirke, begründeten Händler die Kursgewinne. Die Schwäche der Heimatwährung wiederum liege an einer neuen Umfrage zu den anstehenden Parlamentswahlen, wonach die oppositionelle linke Labour-Partei deutlich aufgeholt habe. Am Montag wird in London wegen eines Feiertages nicht gehandelt.

 Der EuroStoxx 50 machte einen Grossteil seiner zwischenzeitlichen Verluste von rund 1 Prozent wett und büsste am Ende nur noch 0,15 Prozent auf 3579,02 Punkte ein. Der Leitindex der Eurozone blieb damit in seiner jüngsten Spanne zwischen 3560 und 3600 Punkten. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Minus von 0,22 Prozent. Der CAC 40 bewegte sich am Freitag mit minus 0,01 Prozent auf 5336,64 Punkte letztlich kaum vom Fleck.

 «Zahlreiche europäische Investoren nutzten den heutigen Brückentag für ein verlängertes Wochenende», schrieb die Postbank in einem Kommentar. An solchen Tagen sind Bewegungen noch eher zufallsgetrieben als sonst. Konkrete Nachrichten waren ebenso Mangelware wie eindeutige Vorgaben. Eine eher negative Tendenz gaben zwar die Börsen in Asien vor, was vor allem an durchwachsenen Konjunkturdaten aus Japan lag.

 Unter den 19 Branchenindizes Europas war jener des Ölsektors mit 1,06 Prozent minus das Schlusslicht. Dabei wirkte sich der jüngste Rutsch der Ölpreise weiterhin negativ aus, nachdem die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) am Vortag mit dem Ausmass ihrer fortgesetzten Förderbegrenzung enttäuscht hatte. Weil die fallenden Ölpreise auch das Gewinnpotenzial von Ölkonzernen bremsen, büssten Eni am EuroStoxx-Ende mehr als 2 Prozent ein. Die Anteilscheine von Total gaben um 0,62 Prozent nach.

 Zur Schwäche neigten ausserdem Bankenwerte, deren Teilindex um 0,60 Prozent nachgab. Aktien von Finanzinstituten fanden sich folglich auf der Verliererliste im EuroStoxx. So verloren Societe Generale 1,58 Prozent.

In Madrid sackten die Aktien der Amadeus IT Group als Schlusslicht im Leitindex Ibex 35 um rund 4 Prozent ab. Der Reisetechnologie-Anbieter für die globale Reiseindustrie litt unter der Ankündigung der Fluggesellschaft IAG , ab dem 1. November Gebühren für Buchungen über weltweite Vertriebssysteme zu erheben, wie Amadeus sie anbietet. Zur IAG gehören die Fluggesellschaften British Airways und Iberia. Durch den Schritt sollen Kunden auf das firmeneigene, billigere Buchungssystem gelockt werden. Die IAG-Papiere schlossen in London leicht im Minus. (awp/mc/cs)

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