CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 9108 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 9108 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach der zuletzt eindrücklichen Rekordjagd am Montag eine Verschnaufpause eingelegt. Der Leitindex SMI kletterte zwar im frühen Geschäft bis auf 9’134,35 Zähler auf einen neuen Jahreshöchststand, rutschte im Anschluss aber in die Verlustzone ab. Die Abgaben hielten sich jedoch in Grenzen, und so verteidigte der SMI die Marke von 9’100 Stellen.

Der Börse hätten nach den Avancen der Vorwoche die Treiber für Anschlusskäufe gefehlt, hiess es. Auf die grundsätzlich gute Stimmung schlugen durchzogene Wirtschaftsdaten aus China sowie die anhaltenden Spannungen in Nordkorea. Demgegenüber gab die Erholung an den Ölmärkten den Aktien etwas Halt. Und auch der überraschend klare Wahlsieg der CDU im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen werteten Experten positiv.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor bis Börsenschluss 0,17% auf 9’108,25 Punkte, nachdem er während des Handels bis auf ein Tief von 9’079 Stellen abgerutscht war. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab um 0,14% auf 1’440,14 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,11% auf 10’347,27 Punkte nach. Gewinner und Verlierer hielten sich im SLI in etwa die Waage.

Novartis (-0,6%) büssten einen kleinen Teil der starken Performance der letzten Woche (+9%) ein. Zu reden gab ein Artikel der «Sunday Times», wonach der britische Pharmakonzern GSK den Anteil von Novartis am gemeinsamen Joint Venture im Bereich der OTC-Medikamente für rund 8 Mrd GBP bzw. über 10 Mrd CHF übernehmen will. Die Basler halten an dem 2014 neu gebildeten JV einen Anteil von gut einem Drittel. Als Grund für die Kursverluste zu Wochenbeginn sahen Händler jedoch, wie auch bei Roche (-0,4%), Gewinnmitnahmen.

Gewinnmitnahmen belasteten auch Dufry (-1,0%), dies nach einem Kursanstieg von 4,4% allein am Freitag. Wie am Samstag bekannt wurde, hat der chinesische Mischkonzern HNA Group seinen Anteil am Reisedetailhändler weiter ausgebaut. Neu halten die Chinesen, die vor wenigen Monaten bereits den Airline-Caterer Gategroup vollständig übernommen hatten, einen Anteil von knapp 21%, zuvor waren es knapp 17% gewesen.

Kurz vor Handelsende kamen die Aktien der Grossbank UBS (-1,3%) unter Druck. UBS teilte mit, dass der Singapurer Staatsfonds GIC seine Beteiligung markant abbaut und 93 Mio Aktien durch ein beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren an institutionelle Anleger verkaufen will. Die CS-Aktie gewann hingegen 0,5% dazu.

Weiter zählten auch Sonova (-1,0%) zu den grössten Verlierern bei den Blue Chips. Der Hörsystemhersteller wird am Dienstag die Zahlen zum Geschäftsjahr 2016/17 vorlegen. Partners Group büssten derweil am Tag des Dividendenabgangs von 15 CHF lediglich 1,8% bzw. 11 CHF ein.

Richemont kletterten auf der anderen Seite um 0,7% in die Höhe. Nachdem die Papiere des Luxusgüterkonzerns am Freitag nach Publikation der Jahreszahlen deutlich an Wert eingebüsst hatten, sahen einige Analysten die Chance zu einem Einstieg und erhöhten das Kursziel. Branchennachbar Swatch gewann 0,8%.

Am Montag wurden die angekündigten Änderungen in den wichtigsten Indizes der Schweizer Börse SIX wirksam. Die bevorstehende Übernahme von Syngenta durch ChemChina führte dazu, dass die Titel des Agrochemiekonzerns aus dem SMI ausschieden und durch die Papiere des Baustoffkonzerns b(+1,7%) ersetzt wurden.

Die Namenaktien des Schokoladekonzerns Lindt & Sprüngli (-0,4%) rückten dafür in den SLI-Index nach. Am Freitag hatten die Titel ein neues Jahreshoch erreicht. Gleichzeitig fanden die Aktien des Handelsunternehmens DKSH (-1,5%) im SMIM Unterschlupf.

Im breiten Markt wurden u.a. SFS (+6,2%) nach einer Höherstufung durch Credit Suisse gut nachgefragt und Orascom kletterten ohne News sogar um 13% in die Höhe. GAM verloren dagegen 2,9%. Am Markt war von Gewinnrealisierungen internationaler Fondsanleger die Rede. (awp/mc/pg)

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