US-Schluss: Dow Jones gibt 0,1% auf 20’919 Punkte nach
New York – Auch am Donnerstag sind die Anleger an den US-Aktienmärkten in der Defensive geblieben. Dabei machten die wichtigsten Indizes ihre anfänglichen Verluste auch dank steigender Ölpreise im Verlauf grösstenteils wieder wett. Zuvor hatten enttäuschende Quartalsberichte einiger Unternehmen unter Investoren Zweifel an der US-Wirtschaftsstärke geschürt und so für Belastung gesorgt. Frische US-Konjunkturdaten hatten Händlern zufolge nur wenig Wirkung auf die Kurse.
Der Dow Jones Industrial setzte seine leichte Abwärtsbewegung der beiden Vortage fort und schloss 0,11 Prozent tiefer bei 20 919,42 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500-Index sank um 0,22 Prozent auf 2394,44 Punkte. Für den Technologieindex Nasdaq 100 ging es um 0,13 Prozent auf 5674,22 Zähler nach unten.
Die Erzeugerpreise in den USA waren im April um 0,5 Prozent und damit stärker als erwartet (+0,2 Prozent) gestiegen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war in der vergangenen Woche überraschend gefallen.
Unter den Einzelwerten fielen Snap-Aktien mit einem Verlust von 21,5 Prozent auf. Damit näherten sie sich nach nur gut zwei Monaten an der Börse wieder ihrem Ausgabepreis von 17 Dollar. Anfang April waren die Papiere noch bis an die Marke von 30 Dollar herangelaufen. Die Quartalszahlen der Firma hinter der populären Foto-App Snapchat waren ein Desaster gewesen. Snapchat tut sich weiter schwer, neue Nutzer zu gewinnen.
Ebenfalls schlecht lief es für die Titel von Macy’s, die rund 17 Prozent verloren. Der US-Warenhauskette laufen die Kunden in Scharen davon. Der Umsatz im ersten Quartal war stärker gesunken als befürchtet. Auch die Ergebnisentwicklung fiel enttäuschend aus.
Für die Papiere von Verizon ging es um 0,8 Prozent nach unten. Der Telekomkonzern hatte dem Rivalen AT&T den begehrten Übernahmekandidaten Straight Path ausgespannt. Verizon bestätigte, sich mit der Firma auf die Übernahme für 184 US-Dollar je Aktie geeinigt zu haben. Das entspreche inklusive Schulden einem Unternehmenswert von rund 3,1 Milliarden US-Dollar (2,8 Mrd Euro).
Während die Aktien von AT&T nahezu auf der Stelle traten, sackten die Papiere von Straight Path um mehr als 20 Prozent auf rund 178 Dollar ab. Sie hatten allerdings kurz vor Bekanntwerden der Übernahmepläne von AT&T Anfang April noch bei gut 36 Dollar notiert und in den folgenden Tagen immer neue Höhe erklommen.
Die Anteilscheine von Merck & Co zogen um 0,8 Prozent an und gehörten damit zu den attraktivsten Dow-Werten. Der Pharmakonzern hatte die Zulassung für das Arzneimittel Keytruda zur Behandlung von Lungenkrebs in Kombination mit einer Chemotherapie erhalten.
Die Nvidia-Titel setzten ihre Vortagsrallye fort und stiegen an der Nasdaq-100-Spitze um weitere 4 Prozent. Damit summiert sich das Plus seit Mittwoch bereits auf fast 23 Prozent. Der Grafikchip-Hersteller hatte mit seinem am Vortag veröffentlichten Quartalsgewinn die Markterwartung übertroffen.
Der Eurokurs bewegte sich auch im US-Handel wenig. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0866 Dollar und lag damit ungefähr auf dem Niveau vom Vorabend. Richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen rückten um 4/32 Punkte auf 99 27/32 Punkte vor und rentierten mit 2,39 Prozent. (awp/mc/pg)