«DOK»: Bodenlos – Vom Leben und Überleben der Schweizer Bauern
Jeden Tag gehen in der Schweiz durchschnittlich drei Bauernbetriebe ein. In den letzten zehn Jahren waren mehr als 10‘000 Höfe betroffen. So trocken sich die Zahlen des Bundesamts für Statistik auch lesen, immer geht es um Menschen, um das Schicksal einer Familie, um das Ende einer Tradition, die vielleicht seit Generationen gepflegt worden ist. Filmautorin Martina Egi erzählt vier Geschichten zwischen Hoffnung, Realität und Enttäuschung. Mitten aus der Schweiz.
Pro Sekunde wird in der Schweiz fast ein Quadratmeter fruchtbarer Boden überbaut. Die wachsende Bevölkerung braucht Wohnraum. Derweil kämpfen die Bauern um jedes Stück Kulturland.
In «Bodenlos» begleitet «DOK» vier Bauernbetriebe über ein Jahr. Alle befinden sich in einer entscheidenden Phase ihrer Existenz. Im Berner Seeland kämpfen ein Milchbauer und seine Frau gegen den drohenden finanziellen Ruin. Dabei haben sie einen topmodernen Betrieb, erst vor vier Jahren haben sie auf ein vollautomatisches Melksystem umgestellt.
Vieh und Fahrhabe auf der Gant
Während 45 Jahren stand Bauer Sepp Etterlin aus Emmen jeden Morgen um 05.00 Uhr im Stall. Jetzt wird er zusammen mit seiner Frau pensioniert. Einen neuen Pächter für den Hof gibt es nicht. Die Etterlins werden vom Bauboom eingeholt, sie müssen Vieh und Fahrhabe auf einer Gant versteigern.
Die jungen Familien Marti und Büetiger mit landwirtschaftlicher Ausbildung suchen seit Jahren einen eigenen gemeinsamen Hof. Bisher erfolglos. Es ist ihr Traum, bio-dynamisch zu arbeiten und so ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Gleichzeitig findet ein Bauernpaar für ihren abgelegenen Bergbauernhof keine geeignete Nachfolge.
Filmautorin Martina Egi erzählt vier Geschichten zwischen Hoffnung, Realität und Enttäuschung. Mitten aus der Schweiz. (SRF/mc/ps)
Ausstrahlungsdatum
Donnerstag, 11. Mai 2017, 20.05 Uhr, SRF 1