US-Schluss: Dow Jones gewinnt 1,1% auf 20’996 Punkte

US-Schluss: Dow Jones gewinnt 1,1% auf 20’996 Punkte

New York – Starke Quartalszahlen und die Hoffnung auf deutliche Steuersenkungen für US-Unternehmen haben dem New Yorker Aktienmarkt am Dienstag weiter Auftrieb gegeben. Der Leitindex Dow Jones Industrial übersprang erstmals seit fast sechs Wochen wieder die runde Marke von 21 000 Punkten und stand zum Handelsschluss mit 20 996,12 Punkten und einem Plus von 1,12 Prozent nur wenige Zahler darunter.

Auch an den Technologie-Börsen waren die Anleger weiterhin gut gelaunt: Der Nasdaq Composite eroberte gleich zur Eröffnung erstmals in seiner Geschichte die Marke von 6000 Punkten. Er schloss 0,70 Prozent höher bei 6025,49 Zählern. «Partystimmung fast wie im Jahr 1999», meinte Marktanalyst Neil Wilson von ETX Capital. Der Nasdaq 100 erreichte mit 5557,93 Punkten ebenfalls eine Bestmarke. Der Schlussstand von 5548,19 Punkten bedeutete einen Aufschlag von 0,73 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index rückte um 0,61 Prozent auf 2388,61 Punkte vor.

Die Anleger seien nach dem ersten Wahlergebnis der französischen Präsidentschaftswahlen erleichtert und zusammen mit den von US-Präsident Donald Trump geplanten Steuererleichterungen und den starken Unternehmenszahlen lasse dies US-Aktien weiter abheben, kommentierte Experte Wilson. Details zu den Steuerplänen der Trump-Regierung werden am Mittwoch erwartet.

Die grossen Techwerte Amazon , Apple , Facebook , Google oder Microsoft befänden sich alle im Bereich ihrer Rekordhochs, merkte Wilson an. Sie seien die grossen Nutzniesser der geplanten Steuerreform, sodass die Aktienkursstärke dieser Tech-Riesen anhalte.

Unter den Einzelwerten ragten an der Dow-Spitze die Aktien von Caterpillar mit plus 7,86 Prozent heraus. Der Baumaschinenhersteller hatte nach einem überraschend starken Jahresstart seine Umsatzprognose für 2017 angehoben. Der operative Gewinn im ersten Quartal hatte die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Caterpillar wird als einer der grössten Profiteure der Pläne Donald Trumps zur Belebung der US-Konjunktur gesehen. Seit Trumps Wahlsieg im November 2016 stehen die Papiere in der Anlegergunst sehr weit oben.

Die Papiere von McDonald’s verzeichneten einen satten Kursgewinn von 5,57 Prozent und belegten damit Platz zwei im Dow. Der US-Fastfood-Konzern hatte im ersten Quartal zwar weniger umgesetzt als im Vorjahr, dabei aber deutlich mehr verdient. So war das Ergebnis je Aktie um 18 Prozent auf 1,47 Dollar gestiegen, was deutlich über den Analystenerwartungen lag. Dagegen waren beim Getränkehersteller Coca-Cola im ersten Quartal Umsatz und Gewinn deutlich zurückgegangen. Der laufende Konzernumbau hatte sich bemerkbar gemacht. Die Aktien verloren 0,39 Prozent.

Der US-Chemiekonzern Dupont überzeugte vor dem geplanten Zusammenschluss mit dem Konkurrenten Dow Chemical mit einer kräftigen Steigerung des operativen Gewinns. Dupont-Titel gewannen 3,58 Prozent. Für die Papiere von Biogen ging es um 3,62 Prozent hoch. Der Biotech-Konzern hatte zum Jahresstart von seinem neuen Mittel gegen eine seltene Muskelkrankheit profitiert und die Analystenprognosen übertroffen.

Nach Quartalszahlen legten ferner die Anteile von T-Mobile US um 2,15 Prozent zu. Das japanische Analysehaus Nomura sieht die US-Tochter der Deutschen Telekom gestärkt für kommende Fusions- und Übernahmeverhandlungen im US-Mobilfunksektor. T-Mobile US habe die Pläne der amerikanischen Wettbewerber zur unbegrenzten Datennutzung locker weggesteckt, hiess es. Sie hätten sich jedenfalls im ersten Jahresviertel nicht negativ auf den Nettokundenzuwachs ausgewirkt.

Der Euro blieb im New Yorker Handel mit zuletzt 1,0935 US-Dollar über der Marke von 1,09 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0891 (Montag: 1,0848) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9182 (0,9218) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verloren 16/32 Punkte auf 99 9/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,33 Prozent. (awp/mc/pg)

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