EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,6% auf 3’440 Punkte

EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,6% auf 3’440 Punkte

London – Europas Börsen haben am Donnerstag an ihre Erholung vom Vortag angeknüpft. Insbesondere in Frankreich ging es mit den Kursen deutlich bergauf. Marktexperten begründeten dies mit guten Aussichten des wirtschaftsfreundlichen Kandidaten Emmanuel Macron für die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahlen am Sonntag. Dagegen hinkte der britische Aktienmarkt den anderen Handelsplätzen erneut hinterher. Dort drückte das weiter starke Pfund auf die Stimmung.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,56 Prozent höher bei 3440,03 Punkten. In Paris legte der CAC-40-Index um satte 1,48 Prozent auf 5077,91 Punkte zu. Dagegen schaffte der Londoner FTSE 100 nur ein knappes Plus von 0,06 Prozent auf 7118,54 Zähler.

Die Anleger gingen davon aus, dass es Macron in die entscheidende zweite Wahlrunde im Mai schaffe und dann entweder Marine Le Pen oder Jean-Luc Melenchon besiegen werde, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Weder die Rechtspopulistin noch der Linksaussen-Politiker gälten als besonders wirtschaftsfreundlich. Neben der Politik bestimmten etliche Geschäftsberichte von Unternehmen, die überwiegend positiv aufgenommen wurden, das Bild an den Märkten.

Im Branchenvergleich am besten schnitten die Aktien von Bau- und Baustoffunternehmen ab: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,10 Prozent. Dahinter legte der Index der Autobauer und -zulieferer um 0,94 Prozent zu.

Für den Bankenindex ging es um 0,76 Prozent bergauf. Als Zugpferd erwies sich der französische Branchenvertreter BNP Paribas: Dessen Aktien eroberten dank einer neuen Kaufempfehlung der Analysten von CM-CIC in Paris mit knapp 4 Prozent Plus den EuroStoxx-Spitzenplatz. Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs rät weiter zum Kauf.

Schlusslicht im Branchentableau waren dagegen die Versorgertitel, deren Index um 0,94 Prozent nachgab. Für den Index der Immobilienunternehmen ging es um 0,86 Prozent bergab.

Bei den Berichtsunternehmen stach Schneider Electric positiv heraus: Die Aktien gewannen fast 3 Prozent, nachdem der französische Elektronikkonzern ein Umsatzplus für das erste Quartal gemeldet und die Jahresziele bekräftigt hatte.

Auch der schweizerische Industriekonzern ABB war gut ins neue Jahr gestartet. Die Anleger schreckte nicht, dass Konzernchef Ulrich Spiesshofer angesichts des laufenden Konzernumbaus, des gesunkenen Auftragseingangs und vielen politischen Unsicherheiten die Erwartungen dämpfte und 2017 weiter als Übergangsjahr sieht: Die Aktien des Siemens-Wettbewerbers stiegen um rund 2 Prozent.

Für weniger Euphorie sorgten die Quartalsberichte der Konsumgüterhersteller Unilever und Nestlé, deren Titel lediglich um 0,09 beziehungsweise 0,53 Prozent zulegten. Während der niederländisch-britische Konzern zum Jahresauftakt stärker als erwartet zugelegt hatte, liegt der schweizerische Konkurrent dank guter Geschäfte in Asien auf Kurs zu seinen Jahreszielen. (awp/mc/upd/ps)

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