US-Schluss: Dow verliert 0,3% auf 20’663 Punkte
New York – An der Wall Street haben die Tech-Werte am letzten Handelstag eines starken Quartals ihre Rekordjagd fortgesetzt. Technologieaktien gelten als konjunktursensibel und sind deshalb in dem positiven wirtschaftlichen Umfeld bereits seit Monaten gefragt. Gleichwohl fielen die Kursbewegungen am Freitag moderat aus, zumal sich die Stimmung der US-Verbraucher sich im März schwächer als erwartet aufgehellt hatte. Börsianer verwiesen zudem darauf, dass die Investoren nach der jüngsten Rally erst einmal kaum weitere Risiken eingingen.
Der Techwerte-Index Nasdaq 100 hatte bei gut 5451 Punkten seine Bestmarke erreicht, schloss aber 0,06 Prozent tiefer bei 5436,23 Punkten. Das erste Quartal beendete er damit dennoch fast 12 Prozent höher. Es war geprägt von der Amtszeit des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der mit höheren Infrastrukturausgaben und Steuersenkungen die Konjunktur ankurbeln will.
Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor am Freitag 0,31 Prozent auf 20’663,22 Punkte. Auf Wochenbasis steht ein Plus von 0,32 Prozent zu Buche, die Monatsbilanz fällt leicht negativ aus. Für den breiter gefassten S&P 500 ging es zum Wochenschluss um 0,23 Prozent auf 2362,72 Punkte nach unten. Auf Quartalssicht hinken die Standardindizes dem Nasdaq 100 mit Gewinnen im mittleren einstelligen Prozentbereich deutlich hinterher.
Bei den Einzelwerten im Dow hatte am Freitag mit dem Chiphersteller Intel ein Technologiekonzern die Nase vorn: Dessen Papiere gewannen fast 1 Prozent. Schlusslicht waren die Anteilsscheine des Ölkonzern ExxonMobil mit minus 2,02 Prozent.
Die Aktien von Dupont fielen als zweitschwächster Dow-Wert um 1,60 Prozent. Die Chemiekonzerne Dupont und Dow Chemical müssen auf ihren Mega-Zusammenschluss voraussichtlich länger warten als gedacht. Weil Dupont erst noch Teile seines Pflanzenschutz-Geschäfts an die FMC Corporation verkauft, wird sich die Fusion mit Dow Chemical auf die Zeit zwischen 1. August und 1. September verschieben. Die Anteilsscheine von Dow Chemical gaben um 1 Prozent nach, wohingegen die von FMC an der S&P-500-Spitze um mehr als 13 Prozent nach oben schnellten.
Mit einer Übernahme im Fokus stand auch der Konsumgüter- und Pharmakonzern Johnson & Johnson, dessen Papiere wenig verändert schlossen. Wie ein provisorisches Zwischenergebnis der Offerte für Actelion ergab, beträgt der Anteil an dem Schweizer Unternehmen zum Ende der Angebotsfrist 77,20 Prozent. Damit gilt die Bedingung von mindestens 67 Prozent als erfüllt. Zudem besteht nach der nun ausgelaufenen Angebotsfrist die Möglichkeit einer Nachfrist.
Der schwächelnde Smartphone-Pionier Blackberry hatte im vergangenen Quartal seine Verluste deutlich eingedämmt. Das kanadische Unternehmen verbuchte rote Zahlen von lediglich 47 Millionen US-Dollar nach einem Minus von 238 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis fiel besser als von Analysten erwartet aus. Die Anleger jubilierten: Die Papiere zogen um gut 12 Prozent an.
Der Kurs des Euro stabilisierte sich etwas bei zuletzt 1,0657 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0691 (Donnerstag: 1,0737) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9354 (0,9314) Euro. Am US-Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen angesichts der schwachen US-Daten um 8/32 Punkte auf 98 24/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,391 Prozent. (awp/mc/upd/ps)