Huber+Suhner verdoppelt 2016 Gewinn
Herisau – Huber+Suhner hat im Geschäftsjahr 2016 bei einem moderaten Umsatzplus eine markante Gewinnsteigerung verzeichnet und dabei den Reingewinn verdoppelt. Dabei fiel vor allem das positive Finanzergebnis ins Gewicht, nachdem dieses im Vorjahr wegen hoher Währungsverluste noch deutlich negativ war. Entsprechend wird auch die Dividende um einen Viertel erhöht.
Der abtretende CEO Urs Kaufmann, der sich künftig auf das Präsidium des Verwaltungsrats konzentrieren wird, zeigte sich an seiner letzten Bilanzmedienkonferenz zufrieden mit dem vergangenen Jahr. «Wir haben erfreuliche operative Fortschritte gemacht und uns neue strategische Optionen geschaffen», so sein Fazit. Und die Währungskrise sei nun definitiv bewältigt.
So nahm der Umsatz der in der elektrischen und optischen Verbindungstechnik tätigen Gesellschaft um 4,4% auf 737,2 Mio CHF zu und der Auftragseingang um 6,2% auf 746,6 Mio. Am stärksten ist dabei der Geschäftsbereich Fiberoptik gewachsen, der das beste Ergebnis der Firmengeschichte erreichte. Der Umsatz verbesserte sich hier um 8,9% auf 305,7 Mio, dies bei einer um 30 Basispunkte höheren EBIT-Marge von 12,6%.
Marge im Bereich Niederfrequenz weiter unter Druck
Der Bereich Hochfrequenz kehrte mit einem Umsatzplus von 6,3% auf 219,7 Mio im vergangenen Jahr auf den Wachstumskurs zurück, die EBIT-Marge stieg dabei um 2 Prozentpunkte auf 12,5%. Weniger gut lief es dagegen im Geschäftsbereich Niederfrequenz. Das Wachstum im Automobilmarkt vermochte den Rückgang im Bahnmarkt nicht zu kompensieren. Deshalb nahm der Umsatz um 3,3% auf 211,8 Mio ab, während sich die schwächelnde Marge nur geringfügig auf 1,8% verbesserte.
Als Gründe für diese unbefriedigende EBIT-Marge führte Huber+Suhner zum einen das Kabelsystemprojekt für die SBB-Twindexx-Züge an, welches grössere Probleme und nicht vorhersehbare Zusatzkosten verursacht habe. Das Projekt sei mittlerweile aber wieder auf Kurs, meinte dazu Kaufmann. Zum anderen habe der Geschäftsbereich grosse Vorinvestitionen im Bereich der Elektromobilität geleistet, was mittelfristig gute Wachstumsperspektiven verspreche.
Auf Stufe Konzern nahm der EBIT um 24,4% auf 65,1 Mio CHF zu und die EBIT-Marge um 140 Basispunkte auf 8,8%. Diese liegt damit entsprechend der bisher gültigen Guidance am oberen Ende des Zielbandes von 6 bis 9%.
Der Reingewinn verdoppelte sich derweil auf 49,1 Mio CHF. Positiv wirkte sich hier insbesondere das wegen des Wegfalls von Währungsverlusten stark verbesserte Finanzergebnis aus, wie Finanzchef Ivo Wechsler erklärte.
Neues Margenzielband
Die Aktionäre sollen an der verbesserten Ertragslage mit einer um 25 Rappen auf 1,25 CHF erhöhten Dividende partizipieren.
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2017 verströmte das Unternehmen einen gewissen Optimismus. Präsentiert wurde der Ausblick vom ab April neu als CEO agierenden Urs Ryffel. «Wir verfügen über eine solide Ausgangslage in Schlüsselmärkten und bei Schlüsselkunden», sagte dieser. Die Wachstumstreiber – er nennt die Breitbandkommunikation, die Elektromobilität, wo sich Huber + Suhner beispielsweise mit einem gekühlten Kabelsystem für Schnellladestationen profilieren will, sowie die Hightech-Nischen für den Industriemarkt – seien weiterhin intakt und es seien Vorinvestitionen für künftige Lösungen gemacht worden.
Vor diesem Hintergrund wurde das mittelfristige Zielband für die EBIT-Marge wie angetönt auf 8-10% von 6-9% angehoben. Unter der Annahme von stabilen Wechselkursen werde man 2017 auf dem Wachstumspfad bleiben und eine EBIT-Marge im neuen mittelfristigen Zielband erreichen, so die Guidance.
An der Börse reagiert die im bisherigen Jahresverlauf gut gelaufene Aktie mit einem Plus von 0,3% kaum auf die Zahlen. (awp/mc/upd/ps)