Roche-Führung betont an GV Wichtigkeit von Innovation
Basel – Beim Pharmakonzern Roche betonen der Verwaltungsrat und das Management die Wichtigkeit der Innovationskraft. Roche investiere etwa ein Fünftel seiner Umsätze in Forschung und Entwicklung, mehr als jedes andere Gesundheitsunternehmen, erklärt Verwaltungsratspräsident Christoph Franz laut Redetext den Aktionären am Dienstag in Basel.
Investitionen in die Pipeline seien wichtig und Teil des Roche-Geschäftsmodells, ergänzt Franz. Das liege nicht zuletzt auch an dem Markteintritt sogenannter Biosmiliars, also biotechnologisch hergestellter Nachahmerprodukte. In der EU betreffe das zwei der umsatzstärksten Roche-Medikamente, nämlich MabThera und Herceptin. «Ganz grundsätzlich gilt zu sagen: Das ist Teil unseres Geschäftsmodells. Wenn die Patente ablaufen, ist es normal und richtig, dass günstigere Nachahmermedikamente auf den Markt kommen», führt Franz laut Manuskript aus.
Die daraus resultierenden Einsparungen wiederum erlaubten die Finanzierung von neuen, besseren Therapien. Nur so bleibe ein Gesundheitssystem langfristig finanzierbar.
Nachahmerprodukte zwingen zu Forschung
Gleichzeitig bedeute dies aber auch, dass Unternehmen wie Roche in Bewegung bleiben müssten, um den jeweils geltenden Therapiestandard mit neuen Medikamenten immer wieder zu verbessern.
Mit Blick auf die eigene Pipeline hebt Franz in diesem Zusammenhang die Ende März erwartete Zulassungsentscheidung der US-Gesundheitsbehörde für Ocrevus zur Behandlung multipler Sklerose (MS) hervor. Darüber hinaus erwarte Roche «für dieses Jahr einige wichtige Ergebnisse von klinischen Studien – etwa im Bereich der Augenheilkunde und in der Krebsimmuntherapie.»
Franz zielt auch auf die gerade veröffentlichten Daten der Aphinity-Studie ab. In dieser grossen Krebsstudie habe sich die neue Kombinationstherapie aus Perjeta und Herceptin bei frühem Brustkrebs gegenüber dem bisherigen Therapiestandard als überlegen erwiesen. «Das heisst, wir können das Risiko, dass der Krebs zurückkehrt, nochmals senken.»
Roche weiter führend in Onkologie
Das Thema Innovation ist auch Kern der Rede von Roche CEO Severin Schwan. Wie dem Redetext zu entnehmen ist, legt Schwan dabei einen besonderen Fokus auf die Onkologie und die Errungenschaften, die in im Laufe der Geschichte hier erzielt wurden. Dabei hebt Schwan vor allem die letzten Jahrzehnte hervor, die der Krebsbehandlung einen echten Schub gegeben haben.
Mit der Immunonkologie sei die Behandlung von Krebs nun nochmals vorangetrieben worden. Hier spiele Roche mit seinem Therapeutikum Tecentriq einmal mehr in der vordersten Reihe mit. Als eines der führenden Unternehmen in der Krebsforschung stünden Roche hier «unglaublich viele Kombinationsmöglichkeiten offen», so Schwan. Davon könnten andere Unternehmen nur träumen. (awp/mc/ps)