Arbeitslosenquote sinkt im Februar leicht auf 3,6% – Positive Signale
Bern – Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz ist im Februar gegenüber dem Vormonat leicht gesunken. Dies hatte vor allem saisonale Gründe. Die Experten des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wollen daher noch nicht von einem Wendepunkt sprechen, sehen aber sehr wohl positive Anzeichen für die weitere Entwicklung.
Ende Monat waren 159’809 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 4’657 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6%, wie das Seco am Donnerstag mitteilte.
Fast 95% dieses Rückgangs liessen sich mit saisonalen Effekten erklären, sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion Arbeit im Seco, an einer Telefonkonferenz. Er sprach von einem «typischen saisonalen Muster». Vor allem in den Bereichen Bau und Temporäre, die im Winter wegen der Witterung stets leiden, habe sich im Februar eine Erholung gezeigt.
Saisonal weiter bei 3,3%
Entsprechend stagnierte die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Berichtsmonat bei 3,3%. Damit habe sich die Seitwärtsbewegung fortgesetzt, die seit Oktober 2015 anhalte, so Zürcher.
Für das Gesamtjahr rechnet das Seco laut Zürcher aber nach wie vor mit einen Rückgang des Wertes auf 3,2%. Denn nebst den saisonalen Effekten gebe es auch Anzeichen für einen leichten konjunkturellen Effekt. So ging die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich leicht zurück (-1’608 Personen, -1%). Vor allem in der Industrie sowie in der Uhrenbranche sei ein Rückgang zu verzeichnen gewesen, so der Seco-Experte. «Das sind gute Nachrichten.»
«Die Zahlen geben daher Anlass zur Hoffnung, dass wir einen Wendepunkt erreicht haben», sagte Zürcher weiter. «Aber es ist zu früh, um das definitiv sagen zu können.»
Zuversichtlich ist Zürcher ausserdem, dass die Zahl der Arbeitslosen in den nächsten Monaten – primär aus saisonalen Gründen – auf «deutlich unter 150’000 sinken wird».
Keine Überraschung
Die vom Seco publizierten Zahlen für den Februar sind keine Überraschung. Von AWP befragte Ökonomen hatten im Vorfeld unisono Werte von 3,6% für die absolute sowie 3,3% für die saisonbereinigte Zahl prognostiziert.
Ein detaillierter Blick auf die Zahlen zeigt ausserdem, dass sich die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) um 674 Personen (-3,4%) auf 19’108 verringerte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht dies einem Rückgang von sogar 6,7%.
Insgesamt wurden im Berichtsmonat 223’627 Stellensuchende registriert, 3’234 weniger als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode stieg diese Zahl damit um 739 Personen (+0,3%). Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich derweil um 947 auf 12’041.
Kurzarbeit-Gesuche rückläufig
Im Dezember 2016 – neuere Zahlen dazu liegen nicht vor – waren ausserdem 5’350 Personen von Kurzarbeit betroffen und damit knapp 14% weniger als im Vormonat. Die Zahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 90 auf 475 Einheiten, die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um fast 20% auf 271’502 Stunden ab. In der entsprechenden Vorjahresperiode waren 258’788 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 4’497 Personen in 490 Betrieben verteilt hatten. Die aktuellen Gesuchzahlen seien ebenfalls rückläufig, sagte Zürcher dazu.
Die Zahl der Personen, die im Verlauf des Monats Dezember ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft hatten, belief sich gemäss Seco ausserdem auf 3’713. (awp/mc/upd/ps)