BKB mit verbesserten Gewinnzahlen für 2016
Basel – Die Basler Kantonalbank (BKB) weist für das Geschäftsjahr 2016 verbesserte Gewinnzahlen aus, nachdem im Vorjahr noch die Einigung mit den deutschen Steuerbehörden auf dem Ergebnis gelastet hatte. Im Hypothekargeschäft ist die Bank in den Wachstumsmodus zurückgekehrt und hat entsprechend im Zinsengeschäft mehr verdient. Dagegen schrumpfte das Kommissionsgeschäft weiter. Im langwierigen Steuerstreit mit den USA zeigen sich die Verantwortlichen optimistisch und erwarten einen Abschluss im laufenden Jahr.
Nach einem schwierigen Jahresbeginn habe die BKB im zweiten Halbjahr noch deutlich zulegen können, sagte CEO Guy Lachappelle an der Bilanzmedienkonferenz in Basel. Im Gesamtjahr 2016 resultierte für die Kantonalbank ein um 4,8% höherer Jahresgewinn von 93,3 Mio CHF. Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung profitierte vom Wegfall der Sonderbelastung wegen des Steuerstreits mit Deutschland und stieg gar um 24% auf 146,3 Mio CHF. Die Inhaber der BKB-Partizipationsscheine (PS) erhalten eine unveränderte Dividende von 3,10 CHF.
Verbessertes Zinsengeschäft
Im grössten Geschäftsbereich, dem Zinsengeschäft, steigerte die BKB den Nettoerfolg um 1,8% auf 184,4 Mio CHF. Dabei profitierte sie vom Volumenwachstum wie auch von einer «rechtzeitig getätigten Absicherung der Zinsänderungsrisiken».
Nachdem sich das Hypothekargeschäft der BKB in den vergangenen Jahren sehr verhalten entwickelt hatte, wuchsen die Hypothekarforderungen 2016 wieder um 4,7% auf rund 10,5 Mrd CHF an. Die Bank habe das Geschäft «mit der einen oder anderen Aktion» angekurbelt, räumte Lachappelle ein: «Wir sind zurück am Markt.»
Kunden zurückhaltend
Weiterhin im Rückwärtsgang war allerdings das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-10,6% auf 67,3 Mio CHF). Wie bei anderen Instituten lastete die Zurückhaltung der Kunden am Finanzmarkt auf dem Geschäft. Zudem verwiesen die Verantwortlichen auf die «konsequente Weissgeldstrategie» und auf das retrozessionsfreie Modell: «Wir haben rund 3,7 Mio CHF an Vertriebsentschädigungen unaufgefordert an unsere Kunden weitergeleitet», sagte Finanzchefin Simone Westerfeld.
Der Handelserfolg (+1,1% auf 63,8 Mio CHF) verbesserte sich derweil leicht – die Kunden zeigten aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit einen höheren Bedarf an Absicherung.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich im vergangenen Jahr um 2,6% auf 215,0 Mio CHF, dies wegen dem deutlich höheren Sachaufwand (+11%). Dieser stieg unter anderem wegen weiterer Investitionen in das Filialnetz und der Entwicklung neuer digitaler Produkte. Dagegen sank der Personalaufwand (-2,1%) aufgrund der Reorganisationen im BKB-Konzern.
Starke Kapitalisierung
Im BKB-Konzern, der neben dem Stammhaus Basler Kantonalbank im wesentlichen auch die Bank Coop umfasst, resultierte ein Anstieg des Konzerngewinns um 9% auf 137,5 Mio CHF. Die Bank Coop hatte ihr Jahresergebnis bereits vor zwei Wochen veröffentlicht.
Die Konzern-Bilanzsumme war mit -1,1% auf 22,3 Mrd CHF leicht rückläufig. Stark zeigt sich die Kapitalisierung des Gesamtkonzerns: Mit einer risikogewichteten Gesamtkapitalquote von 18,2% und einer (ungewichteten) Leverage Ratio von 9,0% liegt diese klar über dem Branchenschnitt.
Strategie 2021
Für das laufende Geschäftsjahr 2017 erwartet die Bank ein verbessertes operatives Ergebnis und ein weiteres Hypothekarwachstum. Allerdings werde der Gewinnausweis von den hohen Investitionen in das Filialnetz und in die Digitalisierung geprägt sein, so CEO Lachappelle. Entsprechend erwartet er einen tieferen Jahresgewinn in der Spannbreite von 85 bis 95 Mio CHF.
In dem seit sieben Jahren schwelenden Steuerstreit in den USA hoffen die Verantwortlichen nun auf einen Abschluss im laufenden Jahr. Darauf deute die «wieder zunehmende Intensität der Kontakte» hin, wie Bankratspräsident Andreas Sturm sagte. Die Rückstellungen von 100 Mio CHF werden weiterhin als genügend erachtet.
Am Aktienmarkt sind die Ergebnisse positiv aufgenommen worden. Am Donnerstagmittag notieren die BKB-Partizipationsscheine in einem insgesamt negativen Aktienmarkt (SPI -0,2%) um 0,8% im Plus auf 72,20 CHF. (awp/mc/upd/ps)