EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,1% auf 3’312 Punkte
London – Europas Börsen sind ruhig in die neue Handelswoche gestartet. Ohne Impulse von der feiertagsbedingt geschlossenen Wall Street legte der EuroStoxx 50 am Montag um 0,11 Prozent zu auf 3312,39 Punkte.
Gesprächsthema der Anleger war vor allem Unilever, deren Aktien nach dem überraschenden Rückzug des milliardenschweren Übernahmeangebots des US-Lebensmittelriesen Kraft Heinz an der Mehrländerbörse Euronext und in London auf Talfahrt gingen.
Der FTSE 100 schloss daraufhin zu Wochenbeginn prozentual unverändert bei 7299,86 Punkten, nachdem der Unilever-Kurssprung am Freitag noch für Gewinne gesorgt hatte. Der Pariser CAC-40 büsste derweil 0,05 Prozent ein auf 4864,99 Punkte.
Die vor dem Wochenende für Konsumgüteraktien hochgekochte Übernahmefantasie erhielt durch den Rückzug von Kraft Heinz einen herben Dämpfer. Ihr Branchenindex Stoxx Europe 600 Personal & Household Goods fiel von seinem Rekordhoch wieder um gut 1 Prozent zurück.
In Amsterdam verloren Unilever gut 5 Prozent, die in London gehandelten Unternehmensanteile sackten um knapp 6,6 Prozent ab. Den Analysten Alex Smith von der britischen Bank Barclays überraschte es nicht sonderlich, dass sie damit ihre starken Gewinne vom Freitag nur teilweise abgeben mussten. Er erwartet nun Forderungen der Investoren, den Unternehmenswert zu steigern. Angesichts unterdurchschnittlicher Margen in den Industriestaaten sieht er Spielraum für Kostensenkungen.
Besonders gefragt waren derweil Rohstoff- und Telekomwerte. Wieder aufflammende Übernahmespekulationen um die Mobilfunktochter T-Mobile US beflügelten die Aktien der Deutschen Telekom an der Dax-Spitze. Medienberichten zufolge wäre der japanische Technologiekonzern Softbank bereit, die Mehrheitsbeteiligung an seiner US-Mobilfunktochter Sprint aufzugeben, um diese mit der Telekom-Tochter zu fusionieren.
In London sprangen die Papiere der Royal Bank of Scotland (RBS) um fast 7 Prozent an. Die im Zuge der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank kann nun offenbar auf den geplanten Verkauf der Filialbank-Tochter Williams & Glyn verzichten. (awp/mc/upd/ps)