Opec senkt Fördermenge – verfehlt aber vereinbarte Produktionskürzung
Wien / Frankfurt – Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat laut Schätzungen von Experten die Fördermenge zum Jahresauftakt deutlich gesenkt, die vereinbarte Produktionskürzung aber noch nicht erreicht. Im Januar hätten die Mitgliedsländer des Ölkartells ihre Produktion um durchschnittlich 840 000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag gesenkt, hiess es in einer am Donnerstag von der Nachrichtenagentur Bloomberg veröffentlichten Schätzung. Diese basiert auf einer Auswertung von Export- und Unternehmensdaten und einer Umfrage durch die Nachrichtenagentur.
Die Opec gibt in der Regel keine offiziellen Daten zu den Fördermengen bekannt. Die Bloomberg-Schätzung wird am Markt aber als verlässliche Richtgrösse anerkannt.
Damit hätte das Ölkartell die Ende 2016 vereinbarte Produktionskürzung nur teilweise umgesetzt. Die Opec hatte sich in einem historischen Schulterschluss mit anderen wichtigen Ölstaaten auf eine Reduzierung der Fördermenge um insgesamt etwa 1,8 Millionen Barrel pro Tag geeinigt, wobei der Anteil der Opec-Staaten 1,2 Millionen Barrel beträgt.
Die Vereinbarung trat Anfang des Jahres in Kraft und hat eine Laufzeit von sechs Monaten. Seit Inkrafttreten der Vereinbarung war aber klar, dass einzelne Förderländer die zugesagte Kürzung nur schrittweise erreichen werden.
Reduzierung bislang zu 60% umgesetzt
Die tägliche Fördermenge des Ölkartells habe im Januar bei durchschnittlich 32,2 Millionen Barrel pro Tag gelegen, hiess es weiter. Damit setzte die Opec im ersten Monat der vereinbarten Förderkürzung nur etwa 60 Prozent der anvisierten Reduzierung tatsächlich um. Mit der geringeren Fördermenge wollen die Ölstaaten die Ölpreise stabilisieren. (awp/mc/upd/ps)