HBM nach neun Monaten 2016/17 mit Verlust von 20,4 Mio CHF
Zug – Die Beteiligungsgesellschaft HBM Healthcare Investments (HBM) hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016/17 (per Ende Dezember) wie angekündigt einen Verlust in der Höhe von 20 Mio CHF geschrieben. Das Unternehmen spricht von einem freundlichen Start ins Kalenderjahr 2017. Allerdings erwartet HBM mit Blick auf die Unsicherheiten im US-Gesundheitssektor weiterhin eine volatile Entwicklung.
Der Verlust von HBM belief sich in der Berichtsperiode auf 20,4 Mio CHF nach einem Gewinn von 101 Mio in der Vorjahresperiode, teilte die an der SIX kotierte Gesellschaft am Dienstag mit. Allein im dritten Quartal musste HBM einen Verlust in der Höhe von 44,8 Mio (VJ +208 Mio) hinnehmen. HBM hatte bereits zu Beginn des neuen Jahres gemeldet, dass die Gesellschaft einen Fehlbetrag in der Grössenordnung von 20 Mio CHF erwartet. Nach sechs Monaten hatte 2016/17 noch ein Gewinn von 24,4 Mio resultiert.
Volatiles Umfeld
Das Geschäft werde weiterhin von einem volatilen Umfeld beeinflusst und das Ergebnis sei von grossen Wertschwankungen bei den börsenkotierten Beteiligungen geprägt, schreibt HBM in der heutigen Mitteilung weiter.
Diese Wertschwankungen belasteten auch den Inneren Wert der HBM-Aktie (NAV). Dieser reduzierte sich in den ersten neun Monaten 2016/2017 um 0,9% auf 133,43 CHF, und im dritten Quartal allein ergab sich ein Rückgang um 4,3%. Der Aktienkurs stieg derweil nach neun Monaten um 5,1% und im dritten Quartal um 1,3% auf 99 CHF per Ende Dezember.
Im Portfolio der börsenkotierten Unternehmen habe Ophthotech in der Berichtsperiode mit negativen Phase-III-Studienergebnissen zum Augenheilmittel Fovista enttäuscht, wobei sich die finanziellen Folgen in Grenzen gehalten hätten. Seit dem Börsengang im September 2013 habe HBM kontinuierlich nämlich rund 90% ihrer Beteiligung reduziert.
Belastet habe auch die Verzögerung der US-Zulassung von Lutathera zur Behandlung von neuroendokrinen Tumoren (GEP-NETs). Der dadurch verbundene Kursrückgang bei Advanced Accelerator Applications habe im Quartal mit 33 Mio CHF auf das HBM-Ergebnis gedrückt. Es werde aber nach wie vor mit der Zulassung von Lutathera gerechnet, allerdings erst im laufenden Jahr.
Im Portfolio der privaten Unternehmen verzeichnete die Medizinaltechnik-Firma Interventional Spine einen Erfolg durch den Verkauf ihrer «Expandable Cage»-Technologie an DePuy Synthes (J&J Gruppe). Der Erlös aus dem Verkauf werde vollumfänglich an die Darlehensgeber und Aktionäre des Unternehmens zurückgeführt.
Dies erlaube es HBM, den zuvor teilweise reduzierten Wert der Beteiligung um rund 9 Mio USD auf den erwarteten Nettoliquidationserlös aufzuschreiben, so die Mitteilung. Demgegenüber seien auf den Beteiligungen in Tensys Medical und Iconic Therapeutics Wertkorrekturen von 14 Mio USD vorgenommen worden. Neu hat HBM 8,2 Mio in das privat gehaltene und in der Behandlung akuter Epilepsieanfälle tätigen Unternehmen Neurelis mit Sitz in San Diego investiert.
Freundlicher Start ins Jahr 2017
Den Start ins neue Kalenderjahr 2017 bezeichnet HBM als «freundlich». Dies habe sich auch positiv auf den NAV von HBM ausgewirkt. Weitere positive Impulse erwartet die Gesellschaft aus den von ObsEva und AnaptysBio angekündigten Börsengängen. Ausserdem stünden bei verschiedenen grossen Beteiligungen im Portfolio (Vectura, Advanced Accelerator Applications, Incyte und Neurocrine) im Jahr 2017 wichtige Zulassungsentscheide an. Und Unternehmen wie Pacira, Genmab, Paratek und Nabriva dürften wertrelevante Phase-III-Ergebnisse publizieren.
Allerdings rechnet HBM auch im neuen Jahr mit Schwankungen an den Aktienmärkten. Dafür verantwortlich seien etwa die Unsicherheiten rund um die Diskussion über Medikamentenpreise und die Gesundheitsreform in den USA. Gleichzeitig sei aber auch von unverändert regen Übernahmeaktivitäten im Gesundheitssektor auszugehen, wovon HBM profitieren könne.
An der Börse bewegen sich die HBM-Aktien kaum. Bis um 10.50 Uhr steigen sie in einem fester tendierenden Gesamtmarkt um 0,1% auf 105,50 CHF. (awp/mc/upd/ps)