Weihnachts-Shopper lassen Zalando nicht im Stich
Berlin – Das Weihnachtsgeschäft hat beim Onlinehändler Zalando ordentlich die Kassen klingeln lassen. Zwischen Oktober und Dezember übersprang das MDax -Unternehmen erstmals in einem Quartal die Milliardengrenze beim Umsatz. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich nach ersten Berechnungen von den im Vorjahr erzielten 71,8 Millionen auf voraussichtlich 81 bis 104 Millionen Euro, wie Zalando am Dienstag in Berlin mitteilte.
«Wir sind super zufrieden mit dem Quartal», sagte Zalando-Vorstand Rubin Ritter. Zalando habe nicht nur vom Weihnachtsgeschäft profitiert, sondern auch davon, zu verstehen, wie der Kunde tickt. An der Börse ging es mit der Zalando-Aktie dennoch nach unten. Am Vormittag verlor das Papier zuletzt gute drei Prozent an Wert. Händler begründeten das mit Gewinnmitnahmen, denn die Aktie sei zuletzt gut gelaufen.
Allerdings waren auch die Erwartungen an den Konzern hochgesteckt. Laut Volker Bosse von der Baader Bank lag der Umsatz im Quartal etwas unter, das Ergebnis dafür leicht über den Konsensschätzungen. Die Wachstumsstory sei aber weiterhin intakt, zumal der deutsche Textilmarkt in seiner Gesamtheit ein schwieriges Jahr hinter sich habe.
Operatives Ergebnis verdoppelt
2016 setzte Zalando zwischen 3,63 und 3,64 Milliarden Euro um, was einem Plus von 22,9 bis 23,1 Prozent zum Vorjahr entspricht. Das operative Ergebnis verdoppelte sich in etwa auf 202 bis 225 Millionen Euro. Die operative Marge steigt somit von 3,6 Prozent auf 5,6 bis 6,2 Prozent. Die vollständigen Zahlen will Zalando am 1. März vorlegen.
Während viele stationäre Modehändler in Deutschland ums Überleben kämpfen, trumpfen die Online-Anbieter weiter auf. Das liegt nicht nur daran, dass die Verbraucher im Internet auch ausserhalb der regulären Ladenöffnungszeiten einkaufen können. Händler wie Zalando investieren auch viel, um den Kunden mit massgeschneiderten Angeboten versorgen zu können. Damit das zudem möglichst schnell geht, testet der Konzern, die Belieferung am gleichen Tag, wie es sie in einigen deutschen Städten bereits gibt, nun auch auf vereinzelte ausländische Metropolen auszuweiten.
Zalando ist in 15 Ländern Europas aktiv. Um den skandinavischen Raum besser beliefern zu können, plant das Unternehmen im Laufe des Jahres ein weiteres Logistikzentrum in Schweden. In den nordeuropäischen Ländern sei Zalando zuletzt mit am stärksten gewachsen, erklärte Ritter. (awp/mc/upd/ps)