EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,4% auf 3’309 Punkte nach
London – Die Anleger an Europas Festlandsbörsen hat am Montag wieder etwas der Mut verlassen. Auf die Gewinne in der ersten Handelswoche des neuen Jahres folgten nun moderate Verluste. In Grossbritannien dagegen setzte der Leitindex FTSE 100 («Footsie») seinen Rekordlauf fort.
Der EuroStoxx 50 hingegen gab um 0,37 Prozent auf 3308,97 Punkte nach. In der Vorwoche war der Leitindex der Eurozone noch um rund ein Prozent gestiegen. Der französische CAC-40-Index sank am Montag um 0,45 Prozent auf 4887,57 Zähler.
Der britische «Footsie» stieg um 0,38 Prozent auf 7237,77 Punkte und erreichte bei 7243,76 Punkten ein Rekordhoch. Auftrieb kam von Minenwerten , die weiter zulegten.
Insgesamt aber fehlten dem Markt positive Impulse aus den USA, wo es der US-Leitindex Dow Jones Industrial erneut nicht schaffte, die Marke von 20 000 Punkten zu knacken. Nach den Kursgewinnen seit der Präsidentschaftswahl habe die Skepsis bei den Anlegern stark zugenommen, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die Berichtssaison in den Vereinigten Staaten müsse schon sehr stark ausfallen, um für neue, kräftige Impulse zu sorgen.
Aus Branchensicht bildete der Bankensektor das Schlusslicht in Europa mit einem Abschlag von 1,73 Prozent. Dagegen zählten die Papiere der Autobranche zu den wenigen Favoriten. Der Sektor legte um 0,35 Prozent zu. Vor allem die VW-Vorzugsaktien sorgten für Auftrieb. Die Papiere gewannen an der EuroStoxx-Spitze rund 5 Prozent. Im Zuge der strafrechtlichen US-Ermittlungen in der Abgasaffäre stehen die Wolfsburger Medien zufolge kurz vor einem Vergleich mit der Justiz.
Die Anteilsscheine von Fiat Chrysler stiegen um 1,41 Prozent. Der italienisch-amerikanische Autokonzern will in grossem Stil in die US-Traditionsmarke Jeep investieren und so bis 2020 rund 2000 Jobs in den Vereinigten Staaten schaffen. Die Papiere des Reifenherstellers Michelin rückten um 1,10 Prozent vor. Die US-Bank JPMorgan rechnet 2017 mit einem Anstieg der Profitabilität bei Michelin und empfiehlt die Aktien nun zum Kauf.
Die Anteilsscheine der Fluggesellschaft Air France-KLM fielen um 1,57 Prozent. Diese hatte am Morgen ihre Verkehrszahlen für den Monat Dezember bekannt gegeben. Zwar war das Passagierplus bei der Billigtochter Transavia mit einem Zuwachs von 22,7 Prozent kräftig ausgefallen. Die übrigen Konzerngesellschaften aber, die weiterhin den Grossteil des Geschäfts ausmachen, waren im Gesamtjahr nur auf ein Passagierplus von 1,5 Prozent gekommen.
Die Papiere von Roche rückten im schweizerischen Leitindex SMI um 0,25 Prozent vor. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte dem Pharmakonzern für sein Immun-Therapeutikum Tecentriq eine beschleunigte Zulassungsprüfung für die Behandlung einer weiteren Form von fortgeschrittenem Blasenkrebs gewährt. (awp/mc/upd/ps)