SIX suspendiert Aktien der Accu Holding vorläufig vom Handel
Zürich – Die Aktien der Accu Holding werden ab dem 3. Januar 2017 vorübergehend nicht mehr an der Schweizer Börse gehandelt. Die SIX Exchange Regulation habe festgestellt, dass die Accu Holding ihrer Verpflichtung nach Transparenz nicht mehr nachkommen kann, heisst es in einer Medienmitteilung der SIX vom Mittwoch. Die Aktien brechen um etwa ein Drittel ein.
Die Accu Holding befindet sich derzeit in provisorischer Nachlassstundung. Die Verschuldung von Tochtergesellschaften ist hauptsächlich für diese Schieflage verantwortlich. Zudem wurde die Staatsanwaltschaft aktiv wegen möglicher Finanzdelikte.
Über eine Wiedereröffnung des Handels werde zu gegebener Zeit informiert. Die Aktien der Industriegruppe waren bereits Anfang August vorübergehend vom Handel ausgesetzt worden. Seinerzeit lautete die Begründung, dass der Konzern nach wie vor keinen Jahresbericht 2015 vorgelegt hatte.
Tief in den roten Zahlen
Anfang Oktober waren sie dann wieder zum Handel zugelassen worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Industriegruppe die Halbjahreszahlen 2016 publiziert und war damit einem Teil ihrer Verpflichtungen nach Transparenz nachgekommen. Wie die Halbjahreszahlen zeigten, steckt das Unternehmen tief in den roten Zahlen. Nach den ersten sechs Monaten 2016 stand ein Verlust von mehr als 21 Mio CHF zu Buche, nachdem es im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 1,5 Mio CHF war.
Das Unternehmen macht insbesondere das frühere Geschäftsgebaren des einstigen Chefs und Verwaltungsratspräsidenten Marco Marchetti für die eigenen Probleme verantwortlich. Die Staatsanwaltschaft hatte Ende September 2015 gegen den inzwischen zurückgetretenen Marchetti ein Untersuchungsverfahren wegen möglicher Vermögensdelikte eröffnet.
An der Börse sorgt die Aussicht auf eine erneute Aussetzung vom Handel schon jetzt für einen Kurseinbruch. Am Mittwochmorgen gegen 10.15 Uhr brechen die Papiere um ein Drittel auf 0,75 CHF ein. (awp/mc/pg)