Japans Wirtschaft geringer gewachsen als gedacht
Tokio – Die japanische Wirtschaft ist im dritten Quartal deutlich geringer gewachsen als zunächst gedacht. Nach revidierten Berechnungen der Regierung vom Donnerstag wuchs die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt zwischen Juli und September um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,3 Prozent. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker noch ein Plus von real 2,2 Prozent errechnet. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal legte die Wirtschaft um 0,3 Prozent und nicht wie zunächst berechnet um 0,5 Prozent zu, hiess es.
Belastet wurde das Wachstum vor allem durch die gesunkenen Unternehmensinvestitionen. Sie gaben im dritten Quartal um 0,4 Prozent zum Vorquartal nach. In der ersten Erhebung war noch eine Stagnation ermittelt worden. Der privaten Konsum hingegen legte mit 0,3 Prozent stärker zu als zunächst ermittelt.
Wachstumspotenzial bleibt gering
Das Unternehmensvertrauen habe sich zuletzt verschlechtert, sagte Hiroaki Muto, Chefvokswirt beim Tokai Tokyo Research Center. Vor allem die Unsicherheit mit Blick auf die politischen Entwicklungen in den USA und Europa dämpfe die Investitionsneigung. Daher bleibe das Wachstumspotenzial in Japan niedrig.
Japan befinde sich weiter in einer graduellen Erholung, sagte Meiji Yasuda Chefvolkswirt bei der Versicherung Meiji Yasuda Life Insurance in Tokio. Dem Aufschwung fehle es jedoch an Stärke. Das schwache Lohnwachstum dürfte die Erholung der Konsumausgaben beschränken. (awp/mc/ps)