EU-Schluss: EuroStoxx50 legt 1,3% auf 3142 Punkte zu
Paris – Vor der EZB-Sitzung haben Europas Aktienmärkte am Mittwoch ihren jüngsten Aufwärtstrend fortgesetzt. Die Anleger spekulierten weiter darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ihr Anleihekaufprogramm verlängern wird.
Der EuroStoxx 50 stieg den dritten Tag in Folge deutlich und rückte nun um 1,34 Prozent auf 3142,24 Punkte vor. Damit fehlen dem Leitindex der Eurozone nur noch etwas mehr als 125 Punkte, um seinen bisherigen Jahresverlust wieder wett zu machen. Der französische CAC-40 -Index beendete den Handel 1,36 Prozent höher auf 4694,72 Punkte und in Italien setzte der FTSE MIB seine steile Bergfahrt weiter fort: Nach einem Plus von etwas mehr als 4 Prozent am Vortag, legte der Index in Mailand nun um weitere 2,10 Prozent zu. Für den Londoner FTSE 100 ging es zur Wochenmitte um 1,81 Prozent auf 6902,23 Zähler nach oben.
Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets zeigte sich in Anbetracht der Börseneuphorie allerdings vorsichtig. EZB-Chef Mario Draghi habe bis März 2017 Zeit, um über eine Verlängerung des Anleihekaufprogramms zu entscheiden, gab er zu bedenken. «Er hat absolut keinen Grund, eine Verlängerung gleich morgen zu verkünden. Er ist auch in der Lage und kann gewillt sein, die Märkte zu enttäuschen.»
Erneut zählten die Papiere von Banken zu den grössten Favoriten. Die Anteilsscheine der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi (BMPS) sprangen um knapp 11 Prozent hoch. Gerüchte über einen Staatseingriff zur Rettung der Bank hielten sich hartnäckig. Die BMPS muss rund 5 Milliarden Euro frisches Kapital einsammeln. Ein Scheitern des Vorhabens könnte die Stabilität des italienischen Finanzsystems gefährden. Zeitungen in Italien hatten berichtet, dass der Bank angeblich ein zeitlicher Aufschub für ihren Rettungsplan und die Kapitalerhöhung gewährt worden sei.
Der Branchenindex der Banken stieg um 2,46 Prozent. Die Anteile der Credit Suisse gewannen 7,41 Prozent und waren damit der Spitzenwert im SMI . Die Bank senkte während ihres Investorentages zwar erwartungsgemäss die mittelfristigen Ziele in den Kernbereichen, greift bei ihren Sanierungsplänen nun aber zur Brechstange. Vorstandschef Tidjane Thiam verschärfte sein erst vor einem Jahr beschlossenes und teils als zu zaghaft kritisiertes Umbauprogramm. Jetzt will er die Kosten um eine weitere Milliarde Schweizer Franken senken.
Im EuroStoxx bauten die Aktien der Deutschen Bank ihre satten Gewinne seit Wochenbeginn weiter aus und legten als Index-Spitzenwert um 5,40 Prozent zu. Die Papiere der Societe Generale gewannen 3,72 Prozent, in London rückten Standard Chartered um 4,22 Prozent vor.
Gestiegene Metallpreise sorgten dort zudem für kräftige Kursgewinne bei Bergbauaktien. Rio Tinto gewannen als Favorit im «Footsie» 6,62 Prozent. Angefeuert wurden sie aber auch von einer Hochstufung der Schweizer Bank Credit Suisse, die unter anderem die steigende Dividendenrendite verwies. Im Cac 40 stiegen die Titel von ArcelorMittal um knapp 5 Prozent. (awp/mc/pg)