Genossenschaften werden Weltkulturerbe
St.Gallen – «Die Idee und Praxis der Genossenschaft» zählt neu zum immateriellen Weltkulturerbe. Die UNESCO hat an ihrer Sitzung vom 30. November 2016 in Addis Abeba auf Antrag Deutschlands die Aufnahme der Genossenschaften in die Repräsentative Liste beschlossen.
Raiffeisen als genossenschaftlich organisierte Bankengruppe und die IG Genossenschaftsunternehmen (IGG) zeigen sich über diesen Schritt der UNESCO sehr erfreut: «Genossenschaften setzen sich auf der ganzen Welt und in verschiedensten Bereichen zum Nutzen ihrer Mitglieder ein», sagt Werner Beyer, Präsident der IGG. «Mit der Aufnahme der Idee und Praxis der Genossenschaft in die Repräsentative Liste der UNESCO wird die Leistung, welche Genossenschaften wie die Raiffeisenbanken tagtäglich erbringen, anerkannt», so Beyer.
In der Schweiz tief verankert
In der Schweiz sind Genossenschaften – ähnlich wie in Deutschland – seit Jahrhunderten tief verankert. Traditionelle Formen stellen die Alp- oder Käsereigenossenschaften dar. Heute sind als Genossenschaften in der Schweiz verschiedene Unternehmen bestens bekannt: zum Beispiel die Migros, Coop, die Landi, die Mobiliar oder die 270 Raiffeisenbanken, die in der ganzen Schweiz ihre Dienstleistungen anbieten.
Das Vertrauen, welches die Schweizer Bevölkerung den Genossenschaftsunternehmen dabei entgegenbringt, ist – gerade im Vergleich zu börsenkotierten Aktiengesellschaften – sehr hoch. Lediglich Unternehmen, die als Familien-AG organisiert sind, geniessen ein noch höheres Vertrauen. Eine im Jahr 2016 vom Forschungsinstitut gfs.Bern im Auftrag der IGG erarbeitete Studie unterstreicht diesen Befund. Die Gründe für das hohe Vertrauen liegen in der regionalen Verankerung von Genossenschaften, ihrer Nähe zu den Kunden und der Möglichkeit zur aktiven Mitwirkung. Zudem sind Genossenschaften einem nachhaltigen Geschäftsmodell verpflichtet, das Gewinne ins Unternehmen reinvestiert.
Innovatives Zukunftsmodell – auch für Raiffeisen
Diese Werte gehören auch zur Kultur von Raiffeisen. Raiffeisen ist überzeugt, dass man gemeinsam mehr erreicht. Starke Wurzeln, eine unverkennbare DNA und eine langfristige Ausrichtung ermöglichen ein gesundes Wachstum. Genossenschaften sind mehr als ein kulturelles Gut, das es zu schützen gilt. «Mit ihrer DNA treffen Genossenschaften den Nerv der Zeit», so Prof. Dr. Franco Taisch, Miglied des Verwaltungsrats von Raiffeisen Schweiz und Delegierter des Vorstands der IGG. «Genossenschaften stehen allen offen, sind demokratisch legitimiert und nicht zuletzt auch innovativ.» Als Gründungsmitglied der IGG setzt sich Raiffeisen daher für die Förderung der genossenschaftlichen Unternehmensform ein. Gemäss Franco Taisch ist klar: «Genossenschaften sind ein Erfolgsmodell. Auch in Zukunft ist mit ihnen zu rechnen.» (Raiffeisen/mc/ps)