EU-Schluss: ESTX50 gewinnt 0,3% auf 3048 Punkte
Paris – Europas wichtigste Aktienmärkte haben ihre Phase der Orientierungslosigkeit am Freitag fortgesetzt und nur wenig verändert geschlossen. Moderat positive Impulse lieferte die tonangebende Wall Street, wo der von vielen Amerikanern als Brückentag genutzte, äusserst umsatzstarke «Black Friday» die Kurse stützte.
Nach einer etwas leichteren Eröffnung ging der EuroStoxx 50 0,26 Prozent höher bei 3048,38 Punkten aus dem Handel. Damit schaffte der Leitindex der Eurozone in der abgelaufenen Woche zwar ein Plus von 0,91 Prozent. Über die letzten zwei Wochen betrachtet jedoch hat sich das Börsenbarometer nur wenig bewegt.
Für den französischen CAC-40-Index ging es am Freitag um 0,17 Prozent auf 4550,27 Punkte aufwärts. Der britische FTSE-100-Index stieg um ebenfalls 0,17 Prozent auf 6840,75 Punkte.
Aktienstratege Manfred Bucher von der Landesbank BayernLB verwies angesichts des lahmenden Marktumfelds darauf, dass die derzeit eigentlich positiven Voraussetzungen am Markt von den politischen Risiken in Europa überschattet werden. Er befürchtet, dass das am 4. Dezember anstehende Referendum in Italien bei einem negativen Votum den Anti-EU-Kräften Auftrieb verleihen könnte. Bei der Abstimmung deutet sich eine Schlappe für Premierminister Matteo Renzi an, der sein Amt an einen Erfolg geknüpft hat.
Unter den Einzelwerten in Europa standen die Papiere von Actelion mit einem Gewinn von 16,77 Prozent im Mittelpunkt. Der US-amerikanische Pharma- und Konsumgüterriese Johnson & Johnson (J&J) will das Schweizer Biotechunternehmen übernehmen. Die Schweizer bestätigten, von den Amerikanern angesprochen worden zu sein. Ob es zu einer Einigung kommt, sei noch offen, teilte Johnson & Johnson mit. Die Gespräche befänden sich noch in einem sehr frühen Stadium. J&J werde sich zunächst nicht weiter äussern. Die Papiere der Amerikaner legten in New York zuletzt um knapp 1 Prozent zu.
Zu den schwächsten Werten in Europa gehörten hingegen die Papiere von Banca Monte dei Paschi di Siena , die um rund 13 Prozent einknickten. Das italienische Geldhaus kann seine Kapitalaufstockung verwirklichen. Auf der Hauptversammlung am Donnerstag stimmten rund 96 Prozent der Aktionäre der Kapitalerhöhung in Höhe von 5 Milliarden Euro zu. Diese Massnahme ist ein Schwerpunkt im Sanierungsplan der 1472 gegründeten ältesten Bank der Welt.
Spitzenreiter im EuroStoxx waren die Aktien des spanischen Versorgers Iberdrola mit einem Gewinn von rund 2 Prozent. Das Schlusslicht bildeten die Anteilsscheine des Ausrüsters für die Chipindustrie ASML mit minus 1,20 Prozent. (awp/mc/pg)