US-Schluss: Dow gibt 0,2% auf 18’868 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 0,2% auf 18’868 Punkte nach

New York – Die Luft für weitere Gewinne an der New Yorker Wall Street ist angesichts der jüngsten Rekordjagd dünner geworden. Allerdings zeigten sich die US-Indizes am Freitag mit nur leichten Verlusten insgesamt stabil. Der Dow Jones Industrial verlor 0,19 Prozent auf 18’867,93 Punkte und legte damit im Wochenverlauf um 0,1 Prozent zu. Seit Beginn seiner Rally am Tag vor der Präsidentschaftswahl gewann der US-Leitindex bislang insgesamt 5,2 Prozent.

Der marktbreite S&P 500-Index, der am Donnerstag nur wenige Punkte unter seinem im August erreichten Rekordhoch aus dem Handel gegangen war, gab am Freitag moderate 0,24 Prozent auf 2181,90 Punkte ab. Der Nasdaq-100-Index sank um 0,38 Prozent auf 4808,04 Punkte.

Seit dem Überraschungssieg von Donald Trump als neuer Präsident der Vereinigten Staaten setzen die Anleger auf das versprochene Konjunkturprogramm. Erwartet wird, dass vor allem Industrie- und Rohstoffunternehmen davon profitieren und durch staatliche Investitionen zugleich auch die Inflation und die Zinsen nach oben getrieben werden. Ausserdem wird nach den Aussagen der US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen am Vortag nun fest von einer Leitzinsanhebung im Dezember ausgegangen.

Unter den Einzelwerten zeigten sich die meisten Bankaktien weiter im grünen Bereich. Ihnen kommen sowohl mögliche Deregulierungspläne des neuen Präsidenten zugute als auch höhere Zinsen. Goldman Sachs etwa legte als einer der Spitzenwerte im Dow um 0,3 Prozent zu. Wells Fargo, US Bancorp oder Morgan Stanley gewannen zwischen 0,6 und 1,2 Prozent. Die Aktien des Pharma- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson waren nur optisch einer der schwächsten Wert im Dow, da sie an diesem Tag ex Dividende gehandelt werden.

Erfreuliche Nachrichten gab es zudem aus der Technologiebranche, deren Aktien recht verhalten auf Trumps Wahlerfolg reagiert hatten. Die Papiere des Softwarekonzerns Salesforce sprangen um 3,4 Prozent hoch. Der SAP-Konkurrent tröstete die Anleger mit seinen Wachstumsaussichten und einem kräftigen Umsatzplus im vergangenen Quartal über die unter dem Strich tiefroten Zahlen hinweg.

Ansonsten waren es erneut Unternehmenszahlen, die für sichtbare Kursausschläge bei Einzelwerten sorgten. Die Aktien des Modeunternehmens Abercrombie & Fitch stürzten angesichts einer enttäuschenden Geschäftsentwicklung im dritten Quartal um fast 14 Prozent ab. Die Anteilsscheine des Abercrombie-Konkurrenten Gap brachen nach mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalszahlen sogar um nahezu 17 Prozent ein. Foot Locker legten dagegen nach besser als erwarteten Ergebniskennziffern um 0,6 Prozent zu.

Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla erhielt derweil von den Aktionären grünes Licht für die umstrittene Übernahme der Ökostromfirma SolarCity. Die Tesla-Papiere sanken um knapp 2 Prozent. Die Aktien von Allergan verloren rund 4 Prozent. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete aus informierten Kreisen, dass der Pharmakonzern zu den Interessenten gehöre, die ein Gebot für das Augenchirurgie-Geschäft von Valeant erwögen. Angeblich sei auch die deutsche Carl Zeiss Meditec interessiert. Valeant, so hiess es laut den Quellen weiter, könnte aus dem Verkauf etwa 2 Milliarden Dollar ziehen.

Der Eurokurs fiel im US-Handel wieder unter 1,06 US-Dollar und wurde zur Schlussglocke an der Wall Street mit 1,0593 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0629 (Donnerstag: 1,0717) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9408 (0,9331) Euro. Am US-Rentenmarkt büssten richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen 9/32 Punkte auf 97 Punkte ein und rentierten mit 2,34 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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