Sunrise auch im 3. Quartal mit weniger Umsatz

Zürich – Der Telekomanbieter Sunrise hat im dritten Quartal erneut weniger Umsatz erzielt, unter dem Strich aber mehr verdient. Das Management bestätigt die Ziele für das Gesamtjahr und sieht sich auf Kurs, über kurz oder lang wieder zu wachsen. Chancen sieht es im Geschäftskundensegment.

Das dritte Quartal habe eine «weitere Stabilisierung» des Geschäfts gebracht, bilanzierte CFO André Krause am Donnerstag. Er sprach damit vor allem die Entwicklung bei den Mobilfunkabos an, dem wichtigsten Geschäftszweig. Erstmals seit vielen Quartalen erlitt Sunrise in diesem Segment keine Umsatzeinbusse, sondern erreichte einen Wert auf Vorjahreshöhe.

Krause erklärte dies hauptsächlich mit dem auslaufenden «Freedom»-Effekt. Dabei führt die separate Verrechnung von Gerätekauf und Abo beim gleichnamigen Produkt «Freedom» zu einer neuartigen Umsatzverteilung, solange die Kunden auf das neue Abomodell wechseln. Es seien nun nur noch wenige Kunden auf alten Tarifplänen übrig, hiess es.

Das Kundenwachstum beginnt sich in der Folge in Franken und Rappen auszuzahlen. So gewann Sunrise allein im dritten Quartal netto 19’600 Mobile-Abokunden, innert Jahresfrist sogar fast 80’000. «Wir sind zuversichtlich, dass wir nun den Umsatz in diesem Segment steigern können», sagte Krause.

Prepaid und Festnetz tiefer
Trotz der Stabilisierung bei den Mobilfunkabos war der Umsatz des gesamten Unternehmens rückläufig. Er nahm zwischen Juli und September um 1,9% auf 478 Mio CHF ab. Der bereinigte EBITDA verringerte sich gleichzeitig um 3,8% auf 162 Mio CHF. Unter dem Strich schrieb die Nummer zwei auf dem Schweizer Telekommarkt – unter anderem wegen tieferen Abschreibungen – einen knapp 60% höheren Quartalsgewinn von 22 Mio CHF.

Gründe für den Umsatzrückgang waren die Entwicklung im Prepaid-Mobilfunk sowie bei der Festnetz-Telefonie. Beide Geschäfte darben. Ersteres, weil immer mehr Kunden auf Abomodelle wechseln; das zweite, weil immer mehr Kunden auf einen Festnetzanschluss verzichten.

Gemildert wurde dieser Rückgang durch die Entwicklung beim Internet und TV. Im dritten Quartal gewann Sunrise netto 5’900 Internetkunden und 4’700 TV-Kunden. Im Vorjahresvergleich sind die Wachstumszahlen höher – und der Umsatz nahm zu.

Der Einfluss der iPhone-Verkäufe
Gedämpft wurde der Umsatzrückgang ausserdem durch deutlich höhere Geräteverkäufe. So sei das neuste iPhone dieses Jahr bereits im dritten Quartal in die Läden gekommen – und nicht erst im vierten wie im Vorjahr. Zudem komme das neuste Gerät aus dem Hause Apple auch deutlich besser an als das Vorgängermodell.

Das Hardwaregeschäft ist allerdings sehr tiefmargig, was laut dem Management einen schönen Teil der unterdurchschnittlichen EBITDA-Entwicklung erklärt. Gleichzeitig seien jedoch bei den Kosten Fortschritte erzielt worden, wurde betont.

Ziele bestätigt
Für die gesamten ersten neun Monaten weist das Unternehmen einen 4,6% tieferen Umsatz von 1,40 Mrd CHF und einen 2% tieferen EBITDA von 452 Mio CHF aus. Unter dem Strich steht ein Gewinn von 39 Mio CHF, nachdem im Vorjahr wegen der Refinanzierung nach dem Börsengang noch tiefrote Zahlen resultiert hatten.

Im Ausblick auf das Gesamtjahr bekräftigt das Management die Ziele. Es wird unverändert ein Umsatz von 1,89 Mrd bis 1,93 Mrd CHF und ein EBITDA von 600 Mio bis 620 Mio CHF angepeilt. Die Investitionen sollen bei 220 Mio bis 230 Mio CHF zu liegen kommen und die Dividende bei Zielerreichung bei 3,24 bis 3,36 CHF pro Papier.

Wachsen will CEO Olaf Swantee in Zukunft insbesondere im Geschäftskundensegment. Es gebe schon jetzt eine höhere Dynamik, sagt er. Er sieht Sunrise daher auf Kurs, sich mittelfristig bei den KMU und langfristig bei den Grossunternehmen stark zu positionieren. (awp/mc/pg)

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