CH-Schluss: SMI verliert 0,6% auf 7593 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,6% auf 7593 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag zum sechsten Mal in Folge im Minus geschlossen. Der Leitindex SMI rutschte bereits kurz nach dem Handelsstart unter die Marke von 7’600 Punkten, dämmte die Verluste bis zum Nachmittag zunächst zwar ein, gegen Handelsende wurden die Abgaben allerdings wieder ausgeprägter. Neben schwachen Finanzwerten belasteten vor allem die beiden Pharmaschwergewichte Novartis und Roche. Positive Ausreisser waren nach Zahlen Richemont und LafargeHolcim.

Das Kopf-an-Kopf-Rennen in der kommende Woche anstehenden US-Präsidentschaftswahl zehre an den Nerven, hiess es im Handel. Keine Entspannung brachten die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten: Die Beschäftigungsentwicklung in den USA blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Verunsicherung der Marktakteure zeigte sich an der zuletzt wieder stark gestiegenen Volatilität. Das hiesige Schwankungsbarometer VSMI stieg zum Wochenschluss auf 21,4 Punkte und legte damit seit dem letzten Tiefstand vor rund zwei Wochen um weit über 40% zu.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,62% tiefer bei 7’593,20 Punkten, womit nun das bisherige Mehrjahrestief von Februar bei 7’425 Zähler in den Blick rückt. Auf Wochensicht gab der SMI 4,0% nach – das sechste Wochenminus in Folge. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, büsste am Berichtstag 0,53% auf 1’182,55 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,65% auf 8’332,71 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 26 im Minus und vier im Plus.

Entgegen dem Trend ragten am Berichtstag Richemont mit einem Kursplus von 5,2% heraus. Der Genfer Luxusgüterkonzern hat ein Halbjahresergebnis präsentiert, das zahlenmässig nicht stark überraschte, da es zum Teil schon bekannt war. Die Aussagen kurz vor Börseneröffnung über eine positive Umsatzentwicklung im Oktober wirkten zum Handelsbeginn dann aber dennoch stark stimulierend. Zwischenzeitlich legte der Titel fast 10% zu. Händler sprachen denn auch von «Short-Eindeckungen», die den Trend nach oben massiv verstärkt hätten. Im Schlepptau von Richemont gewannen auch die Papiere des Branchennachbarn Swatch (+1,7%).

Auch LafargeHolcim (+1,2%) legten zu. Der Baustoffhersteller hat über sein vergangenes Geschäftsquartal berichtet und dabei vor allem auf Stufe bereinigter Betriebsgewinn bzw. Betriebs-Marge positiv überrascht. Die hier verzeichneten Fortschritte kamen laut Einschätzung von Analysten vor allem durch weitere Kosteneinsparungen und höhere Preisen für Zement und Co. zu Stande. Vierte Gewinner waren Aryzta mit ebenfalls +1,2%.

Auf der Gegenseite fielen einige Finanzwerte wie Swiss Re (-1,6%) im Anschluss an die positiv aufgenommene Zahlenvorlage vom Vortag stärker zurück. Auch Julius Bär (-1,5%), Bâloise, Zurich (je -1,3%) und CS (-1,4%) mussten Federn gelassen. Letztere büssten nach dem Kursrutsch nach Zahlen am Vortag (-7%) damit weiter an Terrain ein. Die Einschätzungen am Tag nach dem Ergebnis waren allerdings nicht einheitlich. Die Analysten von Natixis und Macquarie beispielsweise senkten ihre entsprechenden Kursziele, die Kollegen der UBS hingegen erhöhten es relativ klar über den aktuellen Kurs.

Eine grosse Belastung für die Indizes waren auch die beiden Pharmaschwergewichte Roche und Novartis (je -1,2%). Weitere Aktien mit eher defensiven Eigenschaften wie Actelion, Swisscom und Galenica (je -1,3%) schlossen klar unterdurchschnittlich.

Am breiten Markt zeigten sich Meyer Burger mit Kursverlusten von 13,7% auffällig. Im Berufshandel wurde auf die vorsichtigen Aussagen des führenden amerikanischen Solarunternehmens First Solar verwiesen. Allerdings habe das Ausmass des am Vormittag beobachteten Verkaufsdrucks, als der Titel um fast 30% zurückgefallen war, durchaus auch auf unternehmensspezifische Gründe schliessen lassen, hiess es weiter.

Grössere Einbüssen verzeichneten zudem die am Vortag noch starken Ascom (-5,8%) sowie Valartis (-5,7%), Ypsomed (-4,6%) und GAM (-4,0%).

Gesucht waren dagegen Industriewerte wie Schlatter (+3,6%) und Phoenix Mecano (+1,8%) sowie erneut Gottex (+3,3%). Am Vortag waren die Titel des Vermögensverwalters nach Zusagen über 6,2 Mio von Investoren um 20% angesprungen. (awp/mc/pg)

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