US-Schluss: Dow verliert 0,2% auf 18’167 Punkte
New York – Die US-Aktienmärkte haben sich am Donnerstag nur wenig bewegt und letztlich moderat nachgegeben. Das Börsengeschehen stand ganz im Zeichen der Veröffentlichung vieler Geschäftszahlen. Allein 61 Firmen, deren Aktien im S&P-500-Index vertreten sind, berichteten über ihre Entwicklung im vergangenen Quartal. Aktuelle US-Konjunkturdaten zeigten kaum Wirkung auf die Kurse.
Der Dow Jones Industrial endete mit einem Minus von 0,16 Prozent auf 18’169,68 Punkte. Der breite S&P-500-Index sank um 0,30 Prozent auf 2133,04 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index büsste 0,50 Prozent auf 4836,45 Punkte ein.
Die Neuaufträge für langlebige Güter waren im September überraschend gefallen. Die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe war im September stärker gestiegen als prognostiziert. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren etwas geringer als erwartet gesunken.
Die US-Berichtssaison verzeichnete an diesem Donnerstag ihren Höhepunkt. Die Aktionäre von Bristol-Myers Squibb freuten sich über ein Kursplus von 5,42 Prozent. Der Pharmakonzern hatte die jüngsten Rückschläge bei seinem Krebsmittel Opdivo gut weg gesteckt und erhöhte nach einem besser verlaufenen dritten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr.
Erfreuliche Nachrichten kamen ebenfalls von Dow Chemical. Der Chemiekonzern hat sich vor der Rekordfusion mit dem Konkurrenten Dupont besser als befürchtet geschlagen. Die Papiere von Dow Chemical legten um 1,49 Prozent zu.
Die Anteilsscheine von Groupon hingegen brachen um mehr als 22 Prozent ein. Bei den Anlegern kam nicht gut an, dass die Rabatt-Website angekündigt hatte, den einst erbitterten Rivalen LivingSocial zu übernehmen.
Die Papiere von Ford verloren 1,18 Prozent. Hohe Kosten für Rückrufe und und schwächere Verkaufszahlen hatten dem Autobauer einen Gewinneinbruch eingebrockt.
Twitter-Papiere legten um 0,64 Prozent zu. Der Kurznachrichtendienst hatte den nächsten grossen Stellenabbau und die Einstellung der Video-App Vine angekündigt. Etwa neun Prozent der weltweiten Belegschaft sollten entlassen werden.
Schliesslich wurde nun offiziell bekannt, dass der Chiphersteller Qualcomm den niederländischen Wettbewerber NXP für insgesamt 47 Milliarden US-Dollar kaufen will. Über den Deal war schon länger spekuliert worden, so dass sich die Kursaufschläge bei NXP mit plus 0,43 Prozent in Grenzen hielten. Qualcomm-Titel stiegen um 2,77 Prozent.
Zudem sorgten Spekulationen um einen weiteren Milliardendeal für Aufsehen: Wie das «Wall Street Journal» berichtet, befinden sich die Telekomunternehmen Level 3 und CenturyLink in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Zusammenschluss. Die Marktkapitalisierung beider Firmen summiert sich auf rund 32 Milliarden US-Dollar. Die Aktien von Level 3 gewannen 10,55 Prozent, die von CenturyLink 5,24 Prozent.
Ebenfalls im Anlegerfokus stand der Börsengang des chinesischen Logistikkonzerns ZTO Express, mit einem Emissionsvolumen von 1,4 Milliarden Dollar der grösste IPO des Jahres in den USA. Das Börsendebüt fiel allerdings nicht gerade erfreulich aus: Nach dem Eröffnungskurs von 18,40 Dollar sackte die Aktie auf letztlich 16,57 Dollar ab – ein Verlust von fast 10 Prozent.
Der Kurs des Euro bröckelte im US-Handel ab und fiel unter die Marke von 1,09 US-Dollar. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0898 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0927 (Mittwoch: 1,0925) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9152 (0,9153) Euro. Am US-Rentenmarkt fielen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 14/32 Punkte auf 96 30/32 Punkte und rentierten mit 1,84 Prozent. (awp/mc/upd/ps)