IAZI: Eigentumswohnungen stützen die Immobilienmärkte
Zürich – Die Preise für Wohneigentum steigen gesamtschweizerisch betrachtet wieder an, verharren allerdings noch unter dem langjährigen durchschnittlichen Preiswachstum. Der «SWX IAZI Private Real Estate Price Index» für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen weist im 3. Quartal einen Anstieg von 1.2 % aus (Vorquartal: 0.3 %, Veränderung: +0.9 %). Auf Jahresbasis betrachtet hat sich das Preiswachstum ebenfalls erhöht. Es beträgt im 3. Quartal 2.3 % (Vorquartal: 1.1 %; Veränderung: +1.2 %). Das langjährige durchschnittliche Preiswachstum für Wohneigentum beträgt 2.8 %, wobei der Beobachtungszeitraum 30 Jahre umfasst. Dies geht aus einer Mitteilung des Immobiliendienstleisters IAZI vom Mittwoch hervor.
Das stärkere Preiswachstum für Wohneigentum stützt sich vor allem auf die weiterhin rege Nachfrage nach Stockwerkeigentum. «Klassische Einfamilienhäuser sind für einen Grossteil der Interessentinnen und Interessenten zu teuer geworden und werden immer weniger gekauft», sagt Donato Scognamiglio, CEO der IAZI AG. «Zudem schränkt der kalkulatorische Hypothekarzinssatz von bis zu fünf Prozent den Kreis möglicher Käuferinnen und Käufer zusätzlich ein.» Der kalkulatorische Hypothekarzinsfuss bezeichnet den Hypothekarzinssatz, mit dem die Tragbarkeit von Hypothekarbezügern errechnet wird. Er fusst auf das Szenario, dass sich nach einer langen Tiefzinsperiode die Zinsen wieder erhöhen, was für einen Teil der Wohneigentümer ein Ausfallrisiko darstellen könnte.
Transaktionspreise Eigentumswohnungen (EWO)
Die Wachstumsrate EWO fällt, verglichen mit dem Vorquartal, im 3. Quartal mit 1.5 % höher aus (Vorquartal: 0.7 %; Veränderung: +0.8 %). Auf Jahresbasis betrachtet beträgt die Wachstumsrate 4.5 % (Vorquartal: 2.7 %; Veränderung: +1.8 %). Die Wachstumsrate für EWO liegt damit über dem langjährigen durchschnittlichen Preiswachstum.
Transaktionspreise Einfamilienhäuser (EFH)
Auch die Wachstumsrate für EFH fällt mit 0.7 % im 3. Quartal höher aus (Vorquartal: -0.2 %; Veränderung +0.9 %). Auf Jahresbasis betrachtet beträgt das Preiswachstum 0.2 % (Vorquartal: -0.3 %; Veränderung +0.5 %).
Transaktionspreise Mehrfamilienhäuser (MFH)
Die Wachstumsrate für MFH hat sich, verglichen mit dem Vorquartal leicht erhöht und beträgt jetzt 0 % (Vorquartal: -0.4 %; Veränderung +0.4 %). Auf Jahresbasis betrachtet ist die Wachstumsrate mit -0.1 % stagniert (Vorquartal: -0.1 %; Veränderung: 0 %).
Die Performance der MFH betrug im 3. Quartal 0.9 % (Vorquartal: 0.5 %; Veränderung +0.4 %). Auf Jahresbasis betrachtet ist die Performance mit 3.5 % stagniert (Vorquartal: 3.5 %, Veränderung: 0 %). Als Performance wird die Gesamtrendite bezeichnet, welche die Netto-Cashflow-Rendite sowie die Wertsteigerung umfasst.
Entwicklung in den Schweizer Kantonen
Bei den Einfamilienhäusern zeigen die Kantone Solothurn (-2.4 %), Graubünden (-3.4 %) und Genf (-3.6 %) recht deutliche Preisrückgänge auf Jahresbasis. Bei den Eigentumswohnungen hingegen konnten auf Jahresbasis keine Preisrückgänge beobachtet werden. Hier gibt es teilweise hohe Preisanstiege, so zum Beispiel im Kanton Neuenburg (+7.4 %), im Thurgau (+7.2 %) sowie im Aargau (+7.0 %).
Entwicklung der Angebotspreise
Der «Swiss Real Estate Offer Index» zeigt im 3. Quartal die folgenden Entwicklungen: EFH -1.8 %, EWO 0.0 %. Auf Jahresbasis betrachtet stiegen die Werte bei den EFH um 0.6 %, bei den EWO um 3.3 %. Diese Indizes widerspiegeln auf der Basis inserierter Preise die Stimmung der Anbieter von Wohneigentum. Demnach schätzen verkaufswillige Eigenheimbesitzer die Aussichten bei Eigentumswohnungen eher positiv ein, bei den Einfamilienhäusern ist Skepsis spürbar. (IAZI/mc/ps)