Samsung ändert Produktionsplanung für Galaxy Note 7 nach Bränden

Samsung ändert Produktionsplanung für Galaxy Note 7 nach Bränden
Samsung Galaxy Note 7.

Seoul / New York – Neue Berichte von Verbrauchern über brennende Austauschgeräte des Smartphones Galaxy Note 7 haben den Hersteller Samsung gezwungen, seine Produktionsplanung zu ändern. Zweck der «vorläufigen Anpassung» sei es, «weitere Schritte zu unternehmen, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten». Der Smartphone-Marktführer wollte am Montag Berichte südkoreanischer und amerikanischer Medien offiziell weder bestätigen noch dementieren, dass die Produktion des problembehafteten Geräts vorerst eingestellt worden sei. In Südkorea untersuchen die Behörden die Sicherheit des Mobiltelefons.

Das «Wall Street Journal» und die «New York Times» berichteten unter Berufung auf informierte Personen, Samsung habe die Fertigung vorläufig gestoppt. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap schrieb das auch und nannte den Manager eines Zulieferers als Quelle.

Das Unternehmen hatte in seiner vorherigen Stellungnahme am Sonntag nur erklärt, man nehme die Verbraucherberichte ernst. «Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck daran, die besagten Fälle zu untersuchen und die Ursache zu ermitteln.» Man arbeite dabei eng mit der US-Verbraucherschutzbehörde CPSC zusammen.

«Sollten wir ein Sicherheitsrisiko feststellen, werden wir gemeinsam mit der CPSC geeignete Sofortmassnahmen ergreifen», sagte ein Sprecher. Die CPSC hatte Mitte September einen offiziellen Rückruf des Modells in den USA verfügt.

Weltweite Umtauschaktion
Samsung hatte Anfang September eine weltweite Umtauschaktion für rund 2,5 Millionen Geräte des Galaxy Note 7 wegen Brandgefahr bei den Akkus bekanntgegeben.

Am Wochenende waren vier weitere Fälle in den USA bekanntgeworden, in denen nach Angaben der Betroffenen Austauschgeräte des Note 7 in Brand gerieten. Eines der Geräte füllte demnach bereits am Dienstag in der Nacht ein Schlafzimmer mit Rauch, am Sonntag soll das wieder passiert sein, wie ein Nutzer dem Technologieblog «The Verge» berichtete. Ein weiterer Samsung-Kunde schrieb «The Verge», sein Note 7 sei in Brand geraten, als es während des Mittagessens auf einem Schrank lag.

Zudem hatte sich am Freitag ein Telefon in den Händen eines 13-jährigen Mädchens entzündet. Am Mittwoch war bereits ein Flugzeug in den USA kurz vor dem Start wegen eines brennenden Note 7 geräumt worden. Auch hier handelte es sich dem Besitzer zufolge um ein Ersatzgerät. Yonhap schrieb, auch in Südkorea und Taiwan habe jeweils ein ausgetauschtes Gerät gebrannt.

Nach den Berichten kündigten die Mobilfunk-Betreiber AT&T , T-Mobile US und Verizon an, keine Note 7 an ihre Kunden mehr auszugeben. Käufer könnten ihre Geräte gegen andere Modelle von Samsung oder Smartphones anderer Anbieter umtauschen.

Die staatliche koreanische Behörde für Technologie und Standards ist laut der Agentur Yonhap dabei, auch die Sicherheit der mit neuen Akkus ausgestatteten Geräte zu untersuchen. Die Behörde habe aber noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob auch die Austausch-Geräte zurückgerufen werden müssten.

Verkaufsstart in Europa frühestens am 28. Oktober
Samsung verkaufte das Modell im mehreren Ländern seit August. In Deutschland sollte es erst am Tag der Austausch-Ankündigung Anfang September breit in den Handel kommen. Zuletzt war der Verkaufsstart in Europa für den 28. Oktober angekündigt worden.

Früheren Angaben der US-Verbraucherschutzbehörde zufolge könnte ein Grund für die Probleme beim ursprünglichen Note 7 gewesen sein, dass Akkus etwas zu gross für den Platz im Gehäuse geraten seien und es dadurch beim Einbau zu Kurzschlüssen in den Batterien kommen könne. (awp/mc/upd/ps)

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