Syngenta-Finanzchef John Ramsay tritt ab

Syngenta-Finanzchef John Ramsay tritt ab
John Ramsay. (Foto: Syngenta)

Basel – Bei Syngenta kommt es zu einem Wechsel auf der Position des Finanzchefs. John Ramsay hat sich nach einer 32-jährigen Karriere beim Agrochemiekonzern entschieden, die Gesellschaft per Ende September zu verlassen, um andere Interessen zu verfolgen. Ramsays Nachfolger wird Mark Patrick, der aktuelle Head of Commercial Finance, teilte Syngenta am Mittwoch mit. Dieser ist ebenfalls bereits seit 23 Jahren für Syngenta tätig.

Der Abgang des Schotten Ramsay kommt nicht ganz überraschend. Dieser hatte bis Juni diesen Jahres während rund neun Monaten auch als CEO ad interim gewirkt, nachdem Mike Mack im Oktober 2015 sein Amt niedergelegt hatte. Doch Ramsay wollte das Tagesgeschäft bei Syngenta auch definitiv leiten: Er stehe als Kandidat für die Nachfolge von Mack zur Verfügung, hatte er bereits Ende vergangenen Jahres im Gespräch mit AWP erklärt. Stattdessen ernannte Syngenta aber im Sommer den Amerikaner Erik Fyrwald zum neuen CEO. Fyrwald war zuvor 27 Jahre lang beim US-Chemiekonzern DuPont tätig, davon vier Jahre in Asien.

Fyrwald ist es denn auch, der Ramsays Verdienste würdigt: «Ich möchte John für seine vielen Leistungen für das Unternehmen danken. Er war federführend bei der Gründung von Syngenta und ein wichtiges Mitglied der Finanzabteilung. Vor kurzem hat er das Unternehmen als CEO ad interim mit viel Können und ausgezeichnetem Urteilsvermögen durch eine unsichere Periode geführt, und er war zentral an der Transaktionsvereinbarung mit ChemChina beteiligt. Ich wünsche ihm viel Erfolg für die Zukunft.»

Abgang nachvollziehbar
Syngenta verliert eine Schlüsselperson des leitenden Managements, meint ZKB-Analyst Philipp Gamper. In Anbetracht der bevorstehenden Übernahme durch ChemChina erscheine ihm der Zeitpunkt des Managementwechsels «durchaus als nachvollziehbar». Andererseits sorge die Ernennung von Patrick, der ebenfalls bereits seit vielen Jahren bei Syngenta tätig sei, für hohe Kontinuität. Das sei positiv zu beurteilen, meint Gamper.

Der für Kepler Cheuvreux tätige Experte Christian Faitz lobt Ramsay. Er habe die nicht immer einfache Kommunikation mit den Investoren «recht gut» gemeistert. Das Jobprofil seines Nachfolgers Patrick sehe aber ohnehin wahrscheinlich etwas anders aus: Für diesen stehe wohl die interne Kommunikation mit dem erwarteten künftigen Eigner ChemChina im Vordergrund. (awp/mc/pg)

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