Schlatter verzeichnet Umsatzrückgang

Schlatter verzeichnet Umsatzrückgang
Werner Schmidli, CEO Schlatter Industries. (Foto: Schlatter)

Schlieren – Die Schlatter Gruppe hat im ersten Halbjahr 2016 erneut einen Rückgang des Umsatzes verzeichnet, nachdem dieser bereits in den vier Jahren davor rückläufig gewesen war. Immerhin fielen sowohl das Betriebs- als auch das Reinergebnis wieder positiv aus, wenn auch knapp. Stark angezogen hat der Bestellungseingang, was für die nähere Zukunft eine gewisse Zuversicht aufkommen lässt. Im Gesamtjahr will das Unternehmen ein positives Ergebnis erreichen.

Der Umsatz reduzierte sich um 5,5% auf 39,8 Mio CHF. Der Bestellungseingang dagegen zog gegenüber der Vorjahresperiode um über 70% auf 65,3 Mio an, entsprechend lag auch der Bestellungsbestand per Mitte Jahr mit 57,6 Mio um rund 80% über dem Stand von Ende 2015, wie der Anlagenbauer für die Bereiche Widerstandsschweissen und Drahtweben am Montag mitteilt.

Der operative Gewinn auf Stufe EBIT erreichte mit +0,4 Mio CHF wieder den schwarzen Bereich, nach einem Minus von 2,5 Mio im Vorjahr. Das Reinergebnis war mit +0,1 Mio ebenfalls knapp positiv, nach einem Minus von 2,8 Mio in der Vorjahresperiode.

Die schnell umgesetzten und umfassenden Massnahmen zur Abfederung der Überbewertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und weiteren Währungen hätten im ersten Halbjahr 2016 die erwartete Wirkung gezeigt, heisst es zur Berichtsperiode. Die Entwicklungsanstrengungen der vergangenen Jahre in allen Produktbereichen hätten sich zudem positiv auf den Markterfolg ausgewirkt, so seien mit den lancierten neuen Produkten Marktanteile gewonnen worden.

Auslastung bis über 2016 hinaus gesichert
Das Marktumfeld bleibe zwar volatil, aber der markant gestiegene Bestellungseingang im ersten Semester sichere die Auslastung an beiden Standorten in Schlieren und in Münster über das Jahresende hinaus.

Das grössere Segment Schweissen verzeichnete einen Umsatz von 31,2 Mio CHF, womit dieser gegenüber dem Vorjahr knapp gehalten ausfiel. Der Auftragseingang kletterte dagegen um 74% auf 49,8 Mio, der EBIT lag mit +0,3 Mio knapp im positiven Bereich, nach einem Verlust von 2,7 Mio in der Vorjahresperiode.

Im kleineren Bereich Weben fiel der Umsatz um gut 4% auf 8,6 Mio CHF, wogegen auch hier der Bestellungseingang mit 15,5 Mio und einem Plus von 65% markant über dem Vorjahr lag. Der EBIT halbierte sich auf 0,1 Mio.

Im Marktbereich Anlagen zur Herstellung von Armierungs- und Industriegittern habe sich die Erholung der Stahlpreise im ersten Halbjahr positiv auf die Investitionstätigkeit der Mattenwerke ausgewirkt. Im nördlichen EU-Raum würden wieder vermehrt Investitionsprojekte getätigt, die südeuropäischen Märkte verhielten sich aber nach wie vor zurückhaltend, so Schlatter. Eine leicht stärkere Nachfrage sei in Südostasien, in einigen zentralamerikanischen Ländern und in den Emerging Markets zu verzeichnen gewesen.

Der Markt für Schienenschweissen sei sowohl für stationäre wie auch für mobile Schweissanlagen zurückhaltend gewesen, wobei insbesondere die Investitionsbereitschaft für mobile Systeme verhalten sei. Im Webmarkt für Papiermaschinenbespannungen seien nach dem über Erwarten starken Einbruch von 2015 einige Neuanlagenprojekte gewonnen worden, die zuvor lange aufgeschoben worden seien. Der Markt verharre aber mittelfristig auf einem tiefen Niveau und bleibe volatil, da der Konsolidierungsprozess der Papierfabriken weiter voranschreite.

Schwarze Zahlen im Gesamtjahr als Ziel
Für das Gesamtjahr 2016 rechnet Schlatter mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Die erfolgreiche Innovationsinitiative der letzten beiden Jahre sowie das belebte Marktumfeld gäben der Gruppe Auftrieb, heisst es. Trotz der nach wie vor anspruchsvollen Währungssituation sei man deshalb für das zweite Halbjahr gut aufgestellt. Aufgrund des überproportionalen Auftragseingangs im ersten Semester werde sich der Bestellungseingang im zweiten Halbjahr wieder normalisieren.

Die Verkaufsoffensive im Vertrieb wie beispielsweise der Aufbau zusätzlicher Verkaufsressourcen in den Emerging Markets oder die Eröffnung eines Verkaufs- und Servicestützpunkts in China würden plangemäss umgesetzt, ebenso das Massnahmenpaket zur Steigerung des Servicegeschäfts. (awp/mc/upd/ps)

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