Geberit beschleunigt Wachstumstempo

Geberit beschleunigt Wachstumstempo
Geberit-CEO Christian Buhl. (Foto: Geberit)

Jona – Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im ersten Halbjahr 2016 auf allen Ebenen zugelegt und dabei das Wachstumstempo noch beschleunigt. Die lebhafte Nachfrage in den Märkten und andererseits tiefere Akquisitions- und Integrationskosten im Zusammenhang mit der Sanitec-Integration trieben das Ergebnis nach oben. Auch der Währungseinfluss war positiv. Erstmals macht Geberit zudem konkrete Angaben zu den Erwartungen für das Gesamtjahr und zeigt sich dabei insgesamt zuversichtlich. Die Aktie klettert auf Höchstniveau weiter nach oben.

Der Umsatz wurde in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahr um gut 13% auf 1,48 Mrd CHF gesteigert, bereinigt um die Währungseinflüsse und vor allem um die Akquisition von Sanitec ergab sich ein organisches Plus von 6,7%. Wesentlich beeinflusst war das Wachstum durch die seit Februar 2015 konsolidierte Sanitec.

Marktumfeld in der Bauindustrie teilweise verbessert
Das erfreuliche Wachstum sei auf eine überzeugende Entwicklung in vielen Märkten und auf zwei zusätzliche Arbeitstage im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 zurückzuführen, sagte CEO Christian Buhl an einer Telefonkonferenz. Feiertagsbereinigt habe das organische Wachstum bei 5% gelegen. Das Marktumfeld in der Bauindustrie hat sich laut Buhl teilweise verbessert, und erste Umsatzsynergien aus der Integration des Keramikgeschäfts sind früher als erwartet erzielt worden. Im Umsatzanstieg waren zudem positive Währungseffekte in der Höhe von 29 Mio CHF enthalten.

Allein im zweiten Quartal erreichte das organische Wachstum gut 10%, womit sich das Wachstumstempo gegenüber dem ersten Quartal (+3,1%) deutlich beschleunigt hat.

Robustes Wachstum in Deutschland
Organisch und in lokalen Währungen legte im ersten Semester die grösste Region Europa 7,5% zu. Dabei verzeichneten verschiedene Märkte eine zweistellige Wachstumsraten. Aber auch die grossen Märkte Deutschland, Italien und Schweiz haben laut Geberit überzeugt. Eher verhalten war die Entwicklung in Grossbritannien/Irland, in Nahost/Afrika und in Amerika.

Der EBITDA erhöhte sich um gut 33% auf 438,3 Mio und der Reingewinn um knapp 45% auf 316,3 Mio an. Hier sind negative Effekte durch die Übernahme von Sanitec enthalten, allerdings deutlich weniger als noch im Vorjahr.

Ohne diese Effekte hat der adjustierte EBITDA um gut 18% auf 441,9 Mio zugelegt und die entsprechende Marge um 140 Basispunkte auf 29,9%. Die adjustierte EBIT-Marge erreichte einen Wert von 26,4%, wobei hier Synergien aus der Integration des Sanitec-Geschäfts mitspielten sowie das Volumenwachstum, tiefere Rohmaterialpreise und ein positiver Währungseffekt von 6 Mio CHF.

Lage zwar weiter schwierig – Ausblick aber dennoch zuversichtlich
Zum Ausblick auf das Gesamtjahr 2016 macht Geberit erstmals konkrete Angaben: Demnach wird mit einem währungsbereinigten, organischen Wachstum des Umsatzes von rund 5% gerechnet sowie mit einer adjustierten EBITDA-Marge von rund 28%. Eine Herausforderung werde die im zweiten Halbjahr im Vorjahresvergleich geringere Anzahl Arbeitstage sein, und insgesamt dürfte die Lage in der Bauindustrie anspruchsvoll bleiben.

CEO Buhl zeigte sich dennoch insbesondere auch für die weitere Zukunft in Deutschland zuversichtlich. «Die Nachfrage in Deutschland ist sehr gesund und nachhaltig», sagte er. Eine Überhitzung, wie sie andere in der Baubranche in Deutschland stark engagierte Unternehmen orten, sieht Buhl nicht. Er räumt allerdings ein, dass die Kapazitäten der Installateure ziemlich ausgereizt seien und dass der Bestellungsbestand zuletzt zugenommen habe.

Für die Schweiz, den drittgrössten Einzelmarkt von Geberit, erwartet Buhl im zweiten Semester kein Wachstum. Bereits im ersten Semester sei dieser Markt nicht gewachsen, das Umsatzplus von 4% zeige aber, dass man Marktanteile gewonnen habe.

An der Börse führten die über Erwarten starken Zahlen zu einem weiteren Plus der Aktie von 4,6%, das neue Allzeithoch wurde zuletzt bei 424,40 CHF markiert. (awp/mc/pg)

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