EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,4% auf 3018 Punkte nach
Paris – Europas Börsen haben am Mittwoch ihrer jüngsten Gewinnserie Tribut gezollt und überwiegend etwas nachgegeben. Die zumeist positiv aufgenommenen Unternehmenszahlen änderten nichts daran, dass die Anleger erst einmal Kasse machten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,35 Prozent tiefer bei 3018,46 Punkten. Davor hatten ihm Hoffnungen auf geldpolitischen Rückenwind fünf Gewinntage in Folge beschert, womit er den Kursrutsch nach dem Brexit-Votum im Juni nahezu wettgemacht hatte. Für den französischen CAC-40-Index ging es zur Wochenmitte um 0,36 Prozent auf 4452,01 Zähler bergab. In Madrid und Mailand standen am Ende knappe Verluste zu Buche.
Dagegen gewann der Londoner FTSE-100-Index 0,22 Prozent auf 6866,42 Punkte. Ihm half, dass die britische Notenbank es diesmal schaffte, soviel Geld in den Markt zu pumpen wie geplant: Ihr wurden deutlich mehr Staatspapiere zum Kauf angeboten als von ihr angepeilt. Tags zuvor hatte es nicht ganz geklappt, das angestrebte Volumen an Wertpapieren am freien Markt zu erwerben. Zur Abfederung der wirtschaftlichen Brexit-Folgen will die Notenbank innerhalb eines halben Jahres Staatsanleihen im Wert von 60 Milliarden Pfund erwerben.
Am besten hielten sich im marktbreiten Index Stoxx Europe 600 die Versicherertitel: Der Subindex gewann 0,74 Prozent. Er profitierte von positiv aufgenommenen Geschäftszahlen mehrerer Branchenvertreter. Dagegen gaben die Indizes der Gesundheits- und der Versorgerbranche um 1,08 beziehungsweise 1,00 Prozent nach. Letzterer litt unter einem Kursrutsch bei Eon.
Der britische Versicherer Prudential überzeugte mit einem kräftigen Gewinnzuwachs im ersten Halbjahr, was den Aktien der Briten ein Plus von 2,23 Prozent bescherte. Das half auch den Titel des heimischen Konkurrenten Legal & General, die am Dienstag unter der eigenen, enttäuschenden Geschäftsbilanz gelitten hatten: Sie erholten sich um 3,30 Prozent. Beim belgischen Rivalen Ageas sorgte die Zahlenvorlage für ein Plus von 5,02 Prozent.
Dagegen büssten die Eon-Titel knapp 8 Prozent ein und rutschten so ans EuroStoxx-Ende. Ein weiterer milliardenschwerer Verlust im ersten Halbjahr liess das Vertrauen der Anleger in die erfolgreiche Neuausrichtung des Energieversorgers weiter schwinden.
In Zürich gewannen sich die Papiere des Personaldienstleisters Adecco 2,47 Prozent. Er hatte seinen Wachstumskurs trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten im zweiten Quartal fortgesetzt und deutlich mehr verdient als von Analysten erwartet. (awp/mc/pg)