Arbeitslosenquote verharrt im Juli bei 3,1 %
Bern – Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz ist im Juli 2016 gegenüber dem Vormonat ganz leicht gestiegen, die Quoten blieben aber unverändert. Die konjunkturelle Wende dürfte damit in den nächsten Monaten eintreten, glauben die Bundesbehörden, rein saisonal werden die Zahlen nun bis Ende Jahr aber wieder ansteigen.
Ende Monat waren laut Mitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) vom Dienstag 139’310 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben, 183 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote verharrte damit bei 3,1%, der saisonbereinigte Wert bei 3,3%. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 4,2% bzw. 5’556 Personen, damals hatte die Quote (nicht bereinigt) bei 3,0% gelegen.
Tendenz «recht positiv»
Der leichte Anstieg im Juli sei vollständig konjunkturbedingt, der Saison-Effekt sei praktisch null gewesen, sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit des Seco. Der Wendepunkt sei damit zwar noch nicht ganz erreicht, die Tendenz sei aber «recht positiv». Man sei bisher davon ausgegangen, dass der Wendepunkt gegen Mitte Jahr eintreffe. Jetzt müsse man vielleicht noch einen Monat waren.
Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit wie erwartet
Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) erhöhte sich im Berichtsmonat um 8,3% auf 17’107, womit die Quote von 2,9% auf 3,1% anstieg. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht es jedoch einem Rückgang um 0,4% bzw. 75 Personen.
Der relativ deutliche Anstieg im Vergleich zum Vormonat kommt laut Zürcher nicht überraschend: es sei das normale saisonale Muster. Die jungen Leute würden die Lehre abschliessen oder die Matura ablegen und sich dann bei den Arbeitslosenämtern (RAV) melden. Auch in Bezug auf die Langzeitarbeitslosigkeit, die Entwicklung bei den älteren Arbeitslosen oder die regionale bzw. Branchen-Verteilung habe es keine Auffälligkeiten gegeben, meinte Zürcher.
Anstieg in den kommenden Monaten aus saisonalen Gründen
Für die nächsten Monate erwartet das Seco aus saisonalen Gründen einen relativ deutlichen Anstieg bis gegen Ende Jahr. Bei einem neutralen Konjunktureffekt würde die Arbeitslosigkeit bis Ende Jahr auf etwa 160’000 Personen ansteigen, meinte Zürcher. Im Jahresdurchschnitt erwartet das Seco aktuell eine Zahl von durchschnittlich rund 154’000 Personen mit einer Quote von 3,4%, wobei ein Prognose-Update für Anfang September vorgesehen ist.
Zahl der offenen Stellen leicht tiefer
Insgesamt wurden im Juli 199’347 Stellensuchende registriert, 1’784 weniger als im Vormonat. Gegenüber der Vorjahresperiode stieg diese Zahl um 8’408 Personen oder 4,4%. Die Zahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen verringerte sich derweil um 621 auf 10’648.
Im Mai 2016 – neuere Zahlen liegen nicht vor – waren 6’413 Personen von Kurzarbeit betroffen und damit 4,7% weniger mehr als im Vormonat. Die Anzahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 45 auf 623 Einheiten und die ausgefallenen Arbeitsstunden um knapp 11% auf 335’884 Stunden ab. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen allerdings deutlich höher: so waren im Mai 2015 lediglich 273’088 Ausfallstunden registriert worden, welche sich auf 5’423 Personen in 532 Betrieben verteilt hatten.
Die Zahl der Personen, die ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft hatten, belief sich – ebenfalls im Mai – auf 3’295 (April: 3’206). (mc/pg)