Dienstleister in China verlieren an Schwung
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Peking – Chinas Unternehmer im Dienstleistungssektor blicken pessimistischer in die Zukunft als zuletzt. Der vom Wirtschaftsmagazin «Caixin» ermittelte Stimmungsindikator ist im Juli um einen Punkt auf 51,7 Punkte gefallen, wie das Magazin am Mittwoch in Peking mitteilte. Trotz der Verschlechterung signalisiert der Indikator aber weiter Wachstum und insgesamt zeigt die chinesische Wirtschaft Zeichen der Stabilisierung.
Caixin-Werte über der Marke von 50 Punkten deuten auf Wachstum hin, während darunter von einem Abschwung auszugehen ist. Da der bereits am Montag veröffentlichte Stimmungsindex zur Industrie unerwartet positiv ausgefallen war, ist der Gesamtindikator, der Industrie und Dienstleistungen zusammenfasst, nach Zahlen vom Mittwoch um 1,6 auf 51,9 Punkte gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit September 2014.
Stimmung scheint sich zu verbessern
«Die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft scheint sich zu verbessern, was auch im Einklang mit Kapitalzuflüssen in Schwellenländer steht», kommentiert Hao Zhou, Experte bei der Commerzbank. Seit Mitte Juli hat sich die chinesische Landeswährung Yuan wieder etwas erholt. Experten führen dies auch auf zuletzt gesunkene Erwartungen baldiger Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed zurück, durch die die Geldanlage in Schwellenländern wieder vergleichsweise attraktiver wird.
Von staatlicher Seite erhobene Stimmungsdaten für Juli ergeben gegenüber dem Caixin-Indikator ein genau entgegengesetztes Bild. Hier hat sich nach Zahlen vom Montag die Stimmung bei den Dienstleistern aufgehellt. In der Industrie dagegen hat sich der Indikator eingetrübt und signalisiert eine Schrumpfung.
Der staatliche Indikator konzentriert sich vor allem auf grössere Unternehmen, während der Caixin-Indikator stärker private und mittelständische Firmen berücksichtigt. (awp/mc/pg)