SFS steigert im ersten Semester Umsatz und Profitabilität
Jens Breu, CEO SFS Group. (Foto: SFS)
Heerbrugg – Die SFS Group hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahr 2016 einen höheren Umsatz erwirtschaftet und die Profitabilität deutlich gesteigert. Wachstum in margenstärkeren Segmenten und der Wegfall von Sondereffekten und Abschreibungen aufgrund der Fankenstärke im Vorjahr haben das Ergebnis verbessert.
Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,7% auf 688,8 Mio CHF. Organisch wurde eine stabile Entwicklung verbucht. Das Plus sei vor allem auf die Veränderungen im Konsolidierungskreis (+0,7%) und positive Währungseffekte (+2,1%) zurückzuführen, teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Demgegenüber verbesserte sich das Ergebnis deutlich. Der EBITA stieg im Jahresvergleich um rund 33% auf 93,3 Mio und erreichte damit eine Marge von 13,6% (VJ 10,6%). Unter dem Strich resultierte ein um 48% höherer Reingewinn von 47,1 Mio.
Konzentration auf Produktivität und Skaleneffekte
«Wir haben uns auf die Produktivität und auf Skaleneffekte konzentriert», sagte CEO Jens Breu an einer Telefonkonferenz. «Im Gegensatz zum Vorjahr haben wir positive Währungseffekte durch eine Erholung beim Euro und Dollar zum Schweizer Franken verzeichnet». Im Vorjahr hatte SFS aufgrund der Frankenstärke negative Einmaleffekte verbuchen müssen, wie etwa Abschreibungen auf Lagerbestände.
Als weitere Gründe für die gestiegene Profitabilität nennt SFS das deutlich überdurchschnittliche Wachstum der Geschäftsaktivitäten mit hoher Wertschöpfung, das kontinuierliche Upgrade der Produkteportfolios oder die Umsetzung von Verbesserungsprogrammen.
Rückgang bei Engineered Components
Die Entwicklung der einzelnen Segmente und Divisionen war jedoch stark unterschiedlich. Während die beiden Segmente Fastening Systems (+10%) und Distribution & Logistics (+0,8%) bei vergleichbaren Bedingungen gewachsen sind, nahm der Umsatz des Segments Engineered Components um 5,1% ab.
Nominal betrug das Umsatzminus bei Engineered Components 0,7% auf 355,6 Mio CHF. Dies sei auf den Rückgang bei der Division Electronics zurückzuführen, welche von einer rückläufigen Nachfrage nach Festplatten-Laufwerken, negativen Effekten durch Produktlebenszyklen bei wichtigen Kundenprodukten und einem beschleunigten Auslaufen bei den Handelsprodukten belastet wurde. Die Divisionen Automotive und Industrial hätten das gute Momentum hingegen fortgesetzt. Insgesamt verbesserte aber auch Engineered Components die EBITA-Marge markant auf 19,9% von 15,4%.
Fastening Systems steigerte den Umsatz um rund 12% auf 176,7 Mio CHF. Das Wachstum sei dabei nach Produkten und Regionen zunehmend breiter abgestützt gewesen. Die EBITA-Marge stieg auf 8,6% (VJ 5,4%). Hier hätten sich Schlüsselregionen gut entwickelt und neue Produkte seien erfolgreich lanciert worden.
Distribution & Logistics steigerte den Umsatz um 1,3% auf 156,5 Mio CHF. Das Umfeld für das fast ausschliesslich auf Schweizer Kunden ausgerichteten Segments sei weiter anspruchsvoll, heisst es. Der starke Franken sei bei der Nachfrage der industriellen Kunden noch immer spürbar. Auch hier stieg die EBITA-Marge auf 8,0% von 5,0%. Die Logistiklösung M2M zur automatisierten Lagerhaltung sei erfolgreich bei ersten Kunden eingeführt worden und soll mit weiteren Produkten gestärkt werden, so Breu weiter.
Umsatz am unteren, EBITDA-Marge am oberen Ende der Guidance
Für das gesamte Geschäftsjahr 2016 rechnet die SFS Group mit einem Umsatzwachstum «um 2%», nachdem zuvor eine Spanne von 2-4% genannt wurde. Die EBITA-Marge wird zwischen 13,5% und 14,0% erwartet (Spanne zuvor 13-14%, VJ 12,5%).
An den Mittelfristzielen hält Breu trotz der gedämpften Umsatzguidance 2016 fest. Das Umsatzwachstum soll um jährlich 5-7% steigen. Organisch sollen es 4-5% sein. Die normalisierte EBITA-Marge soll ebenfalls in der mittleren Frist auf über 15% steigen, erklärte Breu.
Die Analysten werteten die Profitabilitätssteigerung positiv, die Guidance-Präzisierungen seien in der Summe neutral zu sehen. Die SFS-Aktien stiegen am Freitag zeitweise auf eine Ein-einhalb-Jahreshoch bei 72,90 CHF und schlossen den Handel mit 1,8% im Plus auf 72,50 CHF ab (SPI +0,19%). (awp/mc/upd/ps)