US-Schluss: Dow gibt 0,4% auf 18’517 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 0,4% auf 18’517 Punkte nach

New York – Kleine Verschnaufpause für den US-Leitindex Dow Jones Industrial nach neun freundlichen Handelstagen mit vielen Rekorden: Den Donnerstag beendete der weltweit bekannteste Aktienindex mit einem Abschlag von 0,42 Prozent auf 18’517,23 Punkte. Auf die Stimmung drückten unter anderem Intel und American Express, deren Quartalsbilanzen die Anleger enttäuscht hatten. Zudem waren einige Konjunkturdaten hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Der S&P-500-Index, der ebenfalls einen starken Lauf hinter sich hat und zur Wochenmitte einen weiteren Rekord aufgestellt hatte, verlor 0,36 Prozent auf 2’165,17 Zähler. Der Nasdaq-100-Index gab um 0,22 Prozent auf 4’647,02 Zähler nach.

In der US-Region Philadelphia hatte sich im Juli das Geschäftsklima stärker als erwartet eingetrübt und war auf den tiefsten Stand seit Januar gefallen. Zudem waren im Mai laut dem FHFA-Hauspreisindex die Hauspreise weniger deutlich gestiegen als vorhergesagt.

Die Bilanzsaison brachte gemischte Impulse in den Markt. Die Papiere von Intel verloren als Schlusslicht im Dow 3,98 Prozent. Zwar habe der Chiphersteller die Erwartungen übertroffen, obwohl er im vergangenen Quartal nur halb soviel verdiente wie im Vorjahr, merkten die Analysten von Nomura kritisch an. Doch sei dies lediglich auf eine niedrigere Steuerquote und geringere Zinszahlungen zurückgegangen. Um 1,63 Prozent ging es für die Kreditkarten-Firma American Express abwärts. Während die Gewinne im zweiten Quartal gestiegen waren, waren die Erträge leicht zurückgegangen.

Die Aktien von Ebay dagegen sprangen an der Spitze des Nasdaq-Auswahlindex um 10,89 Prozent hoch und waren damit Spitzenreiter. Ein Jahr nach der Trennung von Paypal hatte das Geschäft des Online-Handelshauses deutlich an Dynamik gewonnen. Die Titel des Biotech-Unternehmens Biogen profitierten auf Platz zwei mit plus 7,64 Prozent vom vorgelegten Geschäftsbericht. Die Anteilsscheine des Mobiltelefon-Chip-Herstellers Qualcomm folgten dank starker Quartalszahlen mit plus 7,36 Prozent.

Im S&P-100-Index legten die Papiere des Autobauers General Motors (GM) um 1,71 Prozent zu. Steigende Verkäufe von Pick-ups hatten im abgelaufenen Jahresviertel den Gewinn sprudeln lassen und stimmten GM optimistischer für das laufende Jahr.

Zudem standen in Schwierigkeiten geratene Übernahmevorhaben im Gesundheitssektor im Blick. Das US-Justizministerium als Kartellbehörde will die Neuordnung auf dem Krankenversicherungsmarkt der Vereinigten Staaten vor Gericht verhindern. Branchenriese Anthem will eigentlich seit mehr als einem Jahr den kleineren Wettbewerber Cigna übernehmen. Zudem will Aetna Humana kaufen. Aus den fünf grössten Krankenversicherern – inklusive der im Dow notierten UnitedHealth Group – würden so nur noch drei Anbieter. Neun US-Bundesstaaten sowie Washington D.C. unterstützen die Regierungsklage gegen die zwei geplanten Übernahmen.

Die Aktienkurse reagierten überwiegend positiv: Anthem gewannen 2,61 Prozent und Cigna legten um 5,42 Prozent zu. Aetna rückten um 1,55 Prozent vor, während Humana um 8,28 Prozent hochsprangen. UnitedHealth reagierten hingegen kaum mit minus 0,18 Prozent.

Am Devisenmarkt bewegte sich der Eurokurs im US-Handel nur wenig. Zur Schlussglocke an der Wall Street kostete die Gemeinschaftswährung 1,1021 US-Dollar. Auf die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte sie zuvor kurzzeitig mit grösseren Schwankungen reagiert. Den Referenzkurs setzte die EZB schliesslich auf 1,1015 (Mittwoch: 1,1013) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9078 (0,9080) Euro. Am US-Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 7/32 Punkte auf 100 19/32 Punkte und rentierten mit 1,56 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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