Bronzemedaille für Schweizer Nachwuchstalent an Internationaler Physik-Olympiade

Bronzemedaille für Schweizer Nachwuchstalent an Internationaler Physik-Olympiade

Markus Köhler nimmt seine Bronzemedaille entgegen. (Bild: Roman Ernst, IPHO 2016)

Zürich – Mit einer feierlichen Schlusszeremonie ist am Sonntag in Zürich die 47. Internationale Physik-Olympiade (IPhO) zu Ende gegangen. Gut die Hälfte der rund 400 jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 84 Nationen wurde mit einer Gold-, Silber- oder Bronzemedaille ausgezeichnet. Markus Köhler aus Balgach (SG) gewann eine Bronzemedaille, die vier weiteren Mitglieder des Schweizer Teams je eine «Honourable Mention». Die Organisatoren ziehen eine sehr positive Bilanz der IPhO 2016.

Dass Menschen aus ganz unterschiedlichen Nationen den Campus Irchel der Universität Zürich (UZH) bevölkern, gehört zum gewohnten Bild. Aber die rund 400 Jugendlichen aus 84 teilnehmenden Ländern und zwei weiteren beobachtenden Nationen, die anlässlich der 47. Internationalen Physik-Olympiade eine Woche an der UZH zu Gast waren, verliehen dem Irchel eine so noch nie dagewesene Internationalität. Am Sonntag ging die IPhO 2016 mit der mit Spannung erwarteten Medaillenübergabe zu Ende. In feierlichem Rahmen wurden in der Zürcher Tonhalle – unter anderem auch von Mario Fehr, Regierungspräsident des Kantons Zürich – die Olympionikinnen und Olympioniken ausgezeichnet. Verliehen wurden 219 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen, 65 «Honourable Mentions» sowie diverse Spezialpreise – etwa für die beste Gesamtleistung und den kreativsten Lösungsweg der Experimentalprüfung.

Schweizer Nachwuchstalente holen eine Bronzemedaille und vier «Honourable Mentions»
Die Aufgaben der je fünfstündigen Experimental- und Theorieprüfung wurden von UZH-Physikern unter der Leitung von Thomas Uehlinger vom Verein Schweizer Physik-Olympiade entwickelt. Und die verlangten den durchschnittlich 18-jährigen Schülerinnen und Schülern sehr viel ab. Aus den Reihen der Schweizer Teilnehmenden hat Markus Köhler (Kantonsschule Heerbrugg) aus Balgach (SG) die Examen am erfolgreichsten gemeistert und gewann eine Bronzemedaille. Caroline Rossier (Collège Sainte-Croix) aus Cottens (FR), Bastian Lengen (Lycée-Collège de la Planta) aus Uvrier (VS), Nicolà Gantenbein (ehem. Kantonsschule Wattwil) aus Eschenbach (SG) und Quirin Reding (Kantonsschule Alpenquai) aus Honau (LU) wurden für ihre Leistung mit je einer «Honourable Mention» ausgezeichnet. Die zehn bestklassierten Olympioniken insgesamt stammen aus China, Südkorea, Russland, Indonesien, Japan und Singapur.

«Im praktischen Examen mussten die Schülerinnen und Schüler ein Experiment zur zweidimensionalen elektrischen Leitfähigkeit durchführen sowie ein Modellsystem zur Theorie der Phasenübergänge untersuchen. Und in der Theorieprüfung galt es, drei komplexe Aufgaben zu klassischer Mechanik und Gravitation, zu nichtlinearen elektrischen Schaltkreisen und zum Large Hadron Collider (LHC) am CERN zu lösen», umschreibt Thomas Uehlinger, Leiter des akademischen Komitees, die Aufgaben. Uehlinger, der vor 13 bzw. 14 Jahren selber zweimal an einer IPhO teilgenommen hat, weiss um das anspruchsvolle Niveau der diesjährigen Prüfungen: «Wir wollten die jungen Physik-Nachwuchstalente mit den Aufgaben nicht nur herausfordern, sondern auch inspirieren und motivieren».

Universität Zürich blickt auf eine gelungene Durchführung zurück
Organisiert wurde diesjährige IPhO, die erstmals in der Schweiz und in Liechtenstein stattgefunden hat, von der Universität Zürich, dem Schulamt Liechtenstein, dem Verein Schweizer Physik-Olympiade (SwissPhO) und dem Verband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden (VSWO). Prof. Michael O. Hengartner, Rektor der UZH, blickt auf eine rundum gelungene Austragung der 47. IPhO zurück: «Ich bin hocherfreut und stolz, dass die UZH als Gastgeberin diesen internationalen Grossanlass so professionell und erfolgreich gemeistert hat. Das ist beste Werbung für unsere Institution in fast 90 Ländern dieser Welt». Hinter dem erfolgreichen Gelingen der IPhO 2016 steht das grosse Engagement von fast 300 Personen: Mitglieder der Schweizer Wissenschafts-Olympiaden, Mitarbeitende und Studierende der UZH sowie freiwillige Helferinnen und Helfer.

Spass, Erlebnisse und Freundschaften sind ebenso wichtig an der IPhO
Für die 375 jungen Männer und 25 jungen Frauen aus allen Kontinenten stand neben dem intellektuellen Wettkampf auch der soziale Aspekt im Vordergrund. Über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg wurden Beziehungen geknüpft und Freundschaften geschlossen, von denen einige ein Leben lang bestehen bleiben dürften. Zudem durften die Gäste aus aller Welt – von denen nicht wenige das erste Mal in ihrem Leben überhaupt ein anderes Land besuchten – die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein näher kennenlernen. Für Unterhaltung und Spass sorgte insbesondere die Midterm Party von vergangenem Donnerstag, wo sich die Jugendlichen in ganz anderen Disziplinen messen durften wie Kühe melken und Alphorn blasen.

Während auf dem Campus Irchel wieder der Forschungs- und Lehralltag zurückkehrt, laufen in Indonesien bereits die Vorbereitungen für die IPhO 2017. (UZH/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar