Japans Regierung plant milliardenschwere Konjunkturspritze
Japans Premierminister Shinzo Abe.
Tokio – Japans rechtskonservative Regierung will die lahmende Wirtschaft mit einer neuen milliardenschweren Konjunkturspritze auf Trab bringen. Einen Tag nach seinem deutlichen Sieg bei der Oberhauswahl kündigte Ministerpräsident Shinzo Abe am Montag an, sein Wirtschaftsministerium bereits am Dienstag damit zu beauftragen, neue Massnahmen zur Ankurbelung der Binnennachfrage auszuarbeiten.
Nach Informationen der japanischen Wirtschaftszeitung «Nikkei» wird das Konjunkturpaket ein Volumen von mehr als 10 Billionen Yen (90 Mrd Euro) haben. Hierzu ist ein Nachtragsetat geplant, der durch Ausgabe zusätzlicher Staatsanleihen finanziert werde, berichtete das Blatt.
Die Börse freut’s
Einzelheiten des neuen Massnahmenkatalogs will die Regierung Anfang August ausarbeiten, bevor dem Parlament im September der Nachtragshaushalt zur Verabschiedung vorgelegt wird. In Erwartung einer neuen Konjunkturspritze zog der Nikkei-Index an der Tokioter Börse am Montag kräftig um fast vier Prozent an.
Abe sieht den Wahlsieg als Mandat für seine «Abenomics» genannte Wirtschaftspolitik aus extrem lockerer Geldpolitik, schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen und Reformen an. Bislang zeigt «Abenomics» jedoch noch keinen grossen Erfolg. Kurz vor der Wahl hatte Abe beschlossen, die geplante Anhebung der Verbrauchssteuer erneut zu verschieben. (awp/mc/ps)