LafargeHolcim verkauft indische Werke an Nirma Limited

LafargeHolcim-CEO Eric Olsen. (Foto: LafargeHolcim)

Jona – LafargeHolcim macht bei dem geplanten Verkauf von Unternehmensteilen im Wert von 3,5 Mrd CHF im laufenden Jahr einen wichtigen Schritt nach vorn. Der Konzern verkauft die Werke von Lafarge India an Nirma Limited. Die getroffene Vereinbarung bewertet die Einheiten mit 1,4 Mrd USD und steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung der indischen Wettbewerbsbehörde.

Der französich-schweizerische Konzern muss sich aufgrund der regulatorischen Bedingungen für die Fusion von Einheiten in Indien trennen. Lafarge India betreibt drei Zement- und zwei Mahlwerke mit einer Gesamtkapazität von rund 11 Millionen Tonnen pro Jahr, wie es in einer Medienmitteilung am Montag heisst. Das Unternehmen vertreibt zudem Zuschlagstoffe und ist einer der führenden Transportbetonproduzenten Indiens. Die Erlöse aus dem Verkauf sollen zur weiteren Schuldenreduzierung genutzt werden.

Der Deal ist vorbehaltlich der Genehmigung durch die Competition Commission of India (CCI). LafargeHolcim hatte diese Unternehmensteile zum Verkauf gestellt, nachdem ein ursprünglich geplanter Verkauf anderer Einheiten an die indische Birla Corporation an regulatorischen Rahmenbedingungen gescheitert war.

CEO: Veräusserungsprogramm auf Kurs
LafargeHolcim will mit den Einnahmen aus dem Verkauf von Einnahmen die Verbindlichkeiten reduzieren. «Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt in unserem Veräusserungsprogram von 3,5 Mrd CHF und mit ihr haben wir zwei Drittel des Programms gesichert», wird LafargeHolcim CEO Eric Olsen in der Mitteilung zitiert. «Wir sind mit dem verbleibenden Teil des Programms voll auf Kurs und zuversichtlich, dass wir unser Ziel bis Ende Jahr erreichen werden.» Mit Nirma habe man den richtigen Partner gefunden, der in der Lage sei, das Geschäft im Interesse aller Anspruchsgruppen weiterzuentwickeln, so Olsen weiter.

Das Unternehmen hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Nettoverschuldung bis Ende 2016 auf 13 Mrd CHF zu senken, von 17,3 Mrd CHF per Ende 2015.

Zuvor hatte der Konzern bereits den Verkauf seines Geschäfts in Südkorea abgeschlossen. Dabei wurde Lafarge Halla Cement mit umgerechnet rund 465 Mio CHF bewertet. Eine Vereinbarung zur Veräusserung seiner 25%-Minderheitsbeteiligung an der an der Al Safwa Cement Company in Saudi Arabien wurde mit 131 Mio CHF bewertet. Zudem hatte LafargeHolcim seine Einheiten in Marokko in das Joint-Venture mit SNI eingebracht.

Der Konzern bleibt über die Tochtergesellschaften ACC und Ambuja Cements mit einem landesweiten Netzwerk in Indien vertreten. Die verbleibende Zementkapazität liegt bei mehr als 60 Millionen Tonnen, wie es weiter heisst.

Bewertung im Rahmen der Erwartungen
Die Bewertung der Einheiten liegt in etwa im Rahmen der von Analysten erwarteten Spanne. Vontobel hatte laut früheren Schätzungen den Wert auf 1,2 bis 1,5 Mrd CHF veranschlagt und den Verkauf als zentral für das Erreichen der gesetzten Ziele angesehen.

Nirma Limited ist den Angaben zufolge einer von Indiens diversifizierten Konzernen mit Aktivitäten in den Bereichen Industrie- und Verbraucherprodukte. Das Portfolio reicht von Seifen, Waschmitteln, Salz, kalziniertem Soda und Natronlauge bis Zement, Verpackungen und anderen Haushaltswaren. Für das abgelaufene Geschäftsjahr (per 31. März) hat Nirma demnach einen Umsatz von mehr als 1,1 Mrd USD ausgewiesen.

Neben Nirma wurden laut früheren Presseberichten auch Piramal Enterprises, JSW Cement, Anhui Conch Cement aus China sowie der mexikanische Baustoffkonzern Cemex als Interessenten gehandelt. (awp/mc/upd/ps)

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