KPMG: Volatiler Schweizer M&A Markt – Unsicherheiten durch Brexit
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Zürich – Der Schweizer Markt für Übernahmen und Fusionen (M&A) hat im zweiten Quartal leicht angezogen, das erste Halbjahr insgesamt verzeichnete aber einen Rückgang bei den Transaktionen. Die Anzahl der Deals mit Schweizer Beteiligung betrug seit Januar 164, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang um 9%.
Auch die Grösse der Deals hat im zweiten Quartal stark zugenommen: Nachdem das Volumen des ersten Quartal 2016 beinahe ausschliesslich von der angekündigten Übernahme von Syngenta getrieben wurde, ist es im zweiten Quartal zu einer deutlichen Erhöhung des Volumens der grössten zehn Transaktionen gekommen, heisst es in einer am Freitag publizierten Studie des Beratungsunternehmens KPMG. Der Halbjahreswert lag damit mit 74,2 Mrd USD (+94%) fast doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Bisher sei 2016 branchenübergreifend eine hohe Aktivität zu beobachten gewesen, insbesondere wurde in Industrie- und Konsumgüterunternehmen investiert. Bemerkenswert ist dabei der Kauf des britischen Elektronikgrosshändler Premier Farnell durch den Industriezulieferer Dätwyler über 1,15 Mrd USD. aus dem Finanzdienstleistungsbereich. Der geplante Verkauf der BSI an die EFG International für rund 1,0 Mrd USD und der Verkauf eines Kreditportfolios der CS mit einem Wert von 1,27 Mrd USD liegen in den Top-10 der Transaktionen. Weiter habe die Partners Group ihre 2014 erworbene Beteiligung an MultiPlan über 7,5 Mrd USD wieder abgestossen.
Zwar sorgten die Verwerfungen an der chinesischen Börse Anfang Jahr für grosse Unsicherheit, das Land ist und bleibe aber eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen der Welt und entsprechend aktiv sei auch der M&A-Markt, schreibt KPMG. Das Gebot von ChemChina für Syngenta oder der Kauf von Gategroup durch die chinesische HNA Group werden hier genannt.
Brexit beeinflusst M&A-Markt
Das Brexit-Referendum habe in den Wochen vor der Abstimmung einen bremsenden Effekt auf die M&A-Aktivitäten in Europa gehabt, vor allem bei möglichen Transaktionen mit einer britischen Beteiligung. Gewisse Käufer haben sich gegen die direkten Folgen eines Austritts Grossbritanniens aus der EU abgesichert, was jetzt zu Neuverhandlungen oder Abbrüchen von Transaktionen führen könne. Dies werde auch in den kommenden Wochen ihre Wirkung entfalten.
«Insgesamt wird sich das Schweizer M&A-Geschäft 2016 unter den vorherrschenden Rahmenbedingungen weiterhin auf unruhigen Pfaden bewegen. Im Vergleich mit dem ersten Quartal 2016 rechnen wir aber weiter mit einem leichten Anstieg der M&A-Aktivitäten», wird Patrik Kerler, Leiter M&A bei KPMG Schweiz, in der Studie zitiert. (awp/mc/ps)