Deutschland: Ifo-Geschäftsklima steigt überraschend
Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts. (Foto: CESifo-Gruppe)
München – Die Stimmung der deutschen Unternehmen ist im Juni überraschend gestiegen. Das Ifo-Geschäftsklima kletterte zum Vormonat um 0,9 Punkte auf 108,7 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit November 2015. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 107,4 Punkte gerechnet. Der Vormonatswert ist von 107,7 Punkte auf 107,8 Punkte nach oben revidiert.
In die Daten ist die Entscheidung Grossbritanniens für einen Austritt aus der Europäischen Union noch nicht eingegangen. «Jedoch befürchtet etwas mehr als ein Drittel der befragten Industriefirmen Nachteile durch einen Austritt Grossbritanniens aus der EU», sagte Ifo-Chef Clemens Fuest.
«Aufschwung in Deutschland intakt»
«Der Aufschwung in Deutschland ist intakt», sagte Fuest. Besonders deutlich verbesserte sich die Beurteilung der Geschäftsaussichten. Die Erwartungen legten im Juni um 1,4 Punkte auf 103,1 Punkte zu. Die Lage verbesserte sich um 0,3 Punkte auf 114,5 Punkte. Beide Resultate lagen über den Prognosen.
«Allerdings dürfte es nicht dabei bleiben, denn mit dem Austritt Grossbritanniens aus der EU beginnt eine längere Phase der Ungewissheit», sagte Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen. «In den nächsten Monaten wird sich zeigen, wie stark die negativen Auswirkungen des Brexits tatsächlich sind.» An den Finanzmärkten entfaltete der Ifo-Index in dem turbulenten Umfeld keine Wirkung.
Das Ifo-Geschäftsklima basiert auf einer monatlichen Umfrage unter etwa 7000 Unternehmen. (awp/mc/upd/ps)