US-Konsumausgaben steigen im April stark an
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Washington – In den USA sind die Konsumausgaben im April stark gestiegen. Die Ausgaben hätten zum Vormonat um 1,0 Prozent zugelegt, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag mit. Das ist der stärkste Zuwachs seit fast sieben Jahren. Volkswirte hatten nur mit einem Plus von 0,7 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Vormonatswert leicht nach unten revidiert. Die Ausgaben haben demnach im März stagniert, nachdem zuvor ein leichter Anstieg um 0,1 Prozent gemeldet worden war.
Die privaten Einkommen stiegen im April wie im Vormonat um 0,4 Prozent. Volkswirte hatten diesen Zuwachs erwartet.
Die Inflationsrate, gemessen am Preisindex PCE, legte wie erwartet zu. Das Preisniveau stieg im April im Jahresvergleich um 1,1 Prozent. Im Vormonat hatte die Rate bei 0,8 Prozent gelegen. Ohne schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Nahrungsmittel (Kernindex) stieg die Rate wie im Vormonat um 1,6 Prozent. Auch dies war erwartet worden. Der PCE ist das von der US-Notenbank Fed beobachtete Inflationsmass.
«Die Zahlen sind robust, und eine vom Konsum getragene Fortsetzung des Wachstums im zweiten Quartal ist wahrscheinlich», kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba die Daten. «Die Teuerungsraten liegen aber noch immer auf mässigem Niveau, sodass wir im Juni die Fed nicht unter Handlungsdruck sehen.» Im Juli scheine eine Zinserhöhung aber möglich, sagte Umlauf.
Konsumklima trübt sich im Mai überraschend und deutlich ein
Hingegen hat sich die Verbraucherstimmung im Mai überraschend und deutlich eingetrübt. Der vom Conference Board erhobene Indikator fiel im Vergleich zum Vormonat um 2,1 Punkte auf 92,6 Punkte, wie das private Forschungsinstitut am Dienstag in Washington mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit November 2015. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 96,1 Punkte gerechnet. Der Wert für April wurde allerdings von 94,2 auf 94,7 Punkte nach oben revidiert. Der Indikator des Conference Board gilt als wichtiges Stimmungsbarometer. Monatlich befragt das private Institut etwa 3000 US-Haushalte. Das Verbrauchervertrauen gilt als Indikator für die Entwicklung des privaten Konsums.
Chicago-Einkaufsmanagerindex trübt sich ein
Derweil hat sich das Geschäftsklima in der Region Chicago im Mai unerwartet eingetrübt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex sei von 50,4 Punkten im Vormonat auf 49,3 Punkte gesunken, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Dienstag in Chicago mit. Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg auf 50,5 Punkte gerechnet. Werte unter 50 Punkten signalisieren ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivität. Allerdings war der Indikator zuletzt sehr schwankungsfreudig. So hatte der Wert im Januar noch bei 55,6 Punkten und im Februar bei 47,6 Punkten gelegen.
Hauspreise steigen stärker als erwartet
Die Preise am US-Häusermarkt sind im März stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten sie sich in den zwanzig grössten Ballungsgebieten um 0,85 Prozent, wie der am Dienstag veröffentlichte S&P/Case-Shiller-Index zeigte. Bankvolkswirte hatten im Mittel einen Zuwachs von 0,77 Prozent erwartet. Der Anstieg im Vormonat wurde von 0,66 auf 0,71 Prozent korrigiert. Im Jahresvergleich legten die Hauspreise im März um 5,43 Prozent zu. Experten hatten auch in dieser Betrachtung einen schwächeren Zuwachs um 5,16 Prozent erwartet. Die Jahresrate für den Vormonat wurde von 5,38 auf 5,43 Prozent korrigiert. (awp/mc/pg)