CH-Schluss: SMI legt 0,8% zu auf 8’293 Punkte

CH-Schluss: SMI legt 0,8% zu auf 8’293 Punkte

Zürich –  Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag seinen Aufwärtskurs fortgesetzt und das sechste Tagesplus in Folge verbucht. Damit erreichte der Leitindex SMI mit einem Tageshoch über 8’300 Punkten wieder das Niveau von Ende Januar. Vor allem sehr starke Roche-Werte zogen den SMI zum Wochenausklang nach oben. Insgesamt sei der Aktienmarkt wohl für eine Erholungsbewegung reif gewesen, sagte ein Händler. Vor allem für die europäischen Märkte gebe es noch immer ein gewisses Potenzial nach oben.

Vor dem verlängerten Wochenende in den USA hätten sich die Anleger allerdings eher zurückgehalten. Die Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen am Nachmittag belastete die Stimmung etwas. Einige Händler sehen allerdings einen Zinsschritt als mittlerweile eingepreist. Die positiven US-BIP-Zahlen mit +0,8% im ersten Quartal sorgten kaum für Bewegung. Der Index zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan fiel etwas schwächer aus als erwartet.

Der Swiss Market Index (SMI)schloss mit einem Plus von 0,76% auf 8’292,45 Punkten (Tageshoch 8’308 Punkte). Im Wochenvergleich war das ein Anstieg um 3,7%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,39% auf 1’256,34 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 0,65% auf 8’953,95 Punkte zu. Von den 30 Blue Chips schlossen 16 im Plus, 13 im Minus und Nestlé unverändert.

Das SMI-Plus von rund 63 Punkten ging dabei fast ausschliesslich auf das Konto der Roche GS (+4,0%), die rund 62 Punkte beisteuerten. Der Pharmakonzern meldete den vorzeitigen Abschluss einer Studie zu seinem Leukämiemedikament Gazyva nach positiven Daten. Die Analysten zeigten sich positiv überrascht und hoffen nun, dass Gazyva den drohenden Umsatzverlust in dem Geschäftsfeld wegen Nachahmerprodukten zu MabThera/Rituxan auffangen kann. Im Interview mit AWP betonte der Roche-Pharmachef zudem die führende Rolle des Konzerns in der Onkologie und das Potenzial des Immun-Therapeutikums Atezolizumab.

Die weiteren stärksten Gewinner waren Aryzta (+2,1%), Galenica (+1,0%) und Syngenta (+0,8%). Mit einem kleinen Plus schlossen die Titel von Novartis (+0,3%), während Nestlé unverändert aus dem Handel gingen. Im Nachgang zu einem Investorenseminar des Nahrungsmittelkonzerns haben die Analysten von Kepler am Freitag ihre Kaufempfehlung für die Nestlé-Aktien bestätigt.

Zulegen konnten zudem die defensiven Swisscom (+0,5%). Die Bank Berenberg hat ihre «Hold»-Empfehlung für die Titel bekräftigt. Die Analysten erwarten für den Telekomkonzern aber ein sich verschlechterndes finanzielles Momentum im laufenden Jahr, ab 2017 soll es dann aber wieder aufwärts gehen.

Barclays hatte in einer Studie zur europäischen Chemiebranche die Abdeckung der Clariant-Aktien (-0,2%) mit dem Rating «Equal Weight» gestartet, wobei die Analysten nicht zuletzt auf ein bestehendes Überangebot im Plastik- und Coating-Geschäft verweisen. Die Givaudan-Titel (+0,2%) bewerteten die Experten dagegen mit einem «Underweight»: Givaudan sei zwar ein «grossartiges Unternehmen», die Titel seien aber klar überbewertet, heisst es im Kommentar.

Die Grossbankenwerte erholten sich von den zeitweise deutlicheren Verlusten etwas. Die UBS-Aktien schlossen mit 0,3% und die CS-Papiere mit 0,2% im Minus. Die grössten Verluste unter den Blue Chips erlitten die Titel des Reise-Detailhändlers Dufry (-1,6%) gefolgt von den Uhrentitel Swatch (-1,0%) und Richemont (-1,2%). Die Luxusgütertitel konnten sich so von den zuletzt erreichten Jahrestiefstkursen etwas absetzen. LafargeHolcim (-0,8%), Geberit (-0,6%), Zurich und Adecco (je -0,5%) gaben ebenfalls ab.

Am breiten Markt hat die Bank Vontobel (+0,6%) den Einstieg in den italienischen Markt für Hebelprodukte angekündigt. Bereits am Donnerstagabend hatte zudem Romande Energie (+0,8%) eine Beteiligung an einem französischen Wasserkraft-Produzenten gemeldet und Airopack (-0,5%) hatte seine definitiven Jahreszahlen für 2015 publizierte. (awp/mc/cs)

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