Milchproduzenten suchen an «Milchgipfel» nach Wegen aus der Krise
Bern – Die Schweizer Milchproduzenten schlagen Alarm. Eine kostendeckende Molkereimilchproduktion sei bei den tiefen Preisen auf praktisch keinem Betrieb mehr möglich. An einem «Milchgipfel» suchen die Spitzen der Branche am Freitag nach Lösungen.
Da die Preise unter Druck bleiben würden, seien viele Milchproduktionsbetriebe in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht, schreibt der Schweizer Bauernverband (SBV) in einer Mitteilung von Anfang Mai. Damit sei auch das Milchland Schweiz in Gefahr. Deshalb lade der SBV gemeinsam mit den Schweizer Milchproduzenten (SMP) und der Branchenorganisation Milch (BO) die Marktakteure, die Politik und Verwaltung zu einem Milchgipfel ein.
Am Gipfel sollen Massnahmen zur Verbesserung der Situation auf dem Schweizer Milchmarkt und der politischen Rahmenbedingungen diskutiert und festgelegt werden.
Preise deutlich gesunken
Der Milchpreis ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken, im Durchschnitt um 10,6 Prozent auf knapp 60 Rappen pro Kilogramm. Besonders stark war der Rückgang bei der Molkereimilch und der verkästen Milch, wie aus dem «Marktbericht Milch» des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) vom Februar hervorgeht. Kaum von den Preissenkungen betroffen war hingegen die Biomilch.
Im Bericht werden verschiedene Gründe für die Entwicklung genannt: So sei die Produktion im In- und Ausland gestiegen, gleichzeitig seien die Preise auf den Weltmärkten gesunken, namentlich für Milchpulver und Butter. Zudem mache die Frankenstärke den Schweizer Milchproduzenten zu schaffen. (awp/mc/ps)