EU-Schluss: ESTX50 steigt 0,3% auf 3’071 Punkte
London – Vor allem die freundliche Börsenstimmung in Deutschland und Frankreich hat dem Leitindex der Eurozone am Donnerstag zu Gewinnen verholfen. Der EuroStoxx 50 beendete den Handel mit einem Aufschlag von 0,31 Prozent auf 3’071,21 Punkte. Damit schloss er knapp unter seinem Tageshoch, das er eine Stunde zuvor erreicht hatte. Es war sein dritter Handelstag in Folge im positiven Terrain.
Der Cac-40-Index in Paris legte, angeführt von den Aktien des Stahlunternehmens ArcelorMittal, um 0,69 Prozent auf 4’512,64 Zähler zu. Der britische Leitindex FTSE 100 hingegen trat mit plus 0,04 Prozent bei 6’265,65 Punkten nahezu auf der Stelle. Etwas gedrückte Stimmung herrschte dagegen an der spanischen Börse, nachdem das Finanzinstitut Banco Popular Pläne für eine milliardenschwere Kapitalerhöhung bekannt gegeben hatte.
Im Branchentableau zählte der Index der Bankenwerte zu den schwächsten in Europa. Er fiel nach seinem zuletzt starken Lauf um 0,48 Prozent. Zudem belastete, dass die Aktie des spanischen Kreditinstituts Banco Popular Espanol etwas mehr als ein Viertel an Wert einbüsste.
Das Institut will wegen Altlasten aus dem spanischen Immobiliencrash infolge der Finanzkrise 2 Milliarden neue Aktien zu je 1,25 Euro ausgeben. Damit sollten 2,5 Milliarden Euro erlöst werden. Das Geldhaus rechnet dieses Jahr mit Belastungen von 4,7 Milliarden Euro, vor allem aus faulen Kredite und Immobilien. Die Dividende soll daher zudem vorerst gestrichen werden. Das zog auch die Aktien weiterer spanischer Banken nach unten, so verloren Banco de Sabadell 5 Prozent.
Autoaktien waren dagegen die Favoriten und gehörten zu den Werten, die so manche Indizes mit anführten: BMW etwa gewannen an der Spitze des EuroStoxx 2,15 Prozent und im Cac 40 legten PSA Peugeot Citroen und Renault um jeweils knapp 2,7 Prozent zu.
Die Papiere des Stahlherstellers ArcelorMittal hingegen waren der Top-Wert in Paris. Sie stiegen nicht nur im Sog höherer Rohstoffpreise und einer positiven Studie der Bank Goldman Sachs um knapp 7 Prozent. Sie profitieren wie auch andere europäische Stahlwerte zudem von der Hoffnung auf einen besseren Schutz vor der Billigkonkurrenz aus China. So bekräftigte die Europäische Union, sich stärker gegen billige Stahlprodukte aus dem Land schützen zu wollen. (awp/mc/upd/ps)