CH-Schluss: SMI gewinnt 1,1% auf 7’997 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag klar zugelegt. Nach einem etwas volatileren Vormittag haben sich die Kurse am Nachmittag auf hohem Niveau stabilisiert und gegen Handelsende gar noch etwas angezogen. Gestützt wurden sie dabei von einer freundlichen Eröffnung an der Wall Street, wo die Aktien wiederum von guten Konjunkturdaten aus dem Immobilienmarkt Rückenwind erhielten. Insgesamt ergab sich für den SMI zum zweiten Mal in Folge eine positive Woche. Dies galt nicht für Richemont, welche vor dem Wochenschluss im Anschluss an schwache Jahreszahlen deutlich abgestraft wurden.
Geprägt war das Sentiment zum Wochenschluss von den wieder etwas festeren Ölpreisen. Noch am Tag davor hatte allerdings unter anderem die Aussicht auf eine nun vielleicht doch baldige Zinserhöhung in den USA die Unsicherheit bei den Investoren wieder verstärkt und die Aktienkurse belastet. Im Fokus der Märkte stand am Berichtstag überdies das Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der führenden westlichen Industrieländer (G7), das derzeit in Japan stattfindet. Dabei dürften vor allem die Themen Wachstumsschwäche und Wechselkurse im Mittelpunkt stehen.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 1,12% fester auf 7’997,3 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 0,9%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 0,96% auf 1’222,02 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,09% auf 8’664,6 Punkte. Von den 30 Blue Chips beendete die grosse Mehrheit den Handelstag im Plus.
Nicht zu dieser gehörten nebst Dufry (-0,2%) die Aktien von Richemont, welche ein Minus von 4,3% verzeichneten; in der Spitze am frühen Morgen lag dieses gar beinahe bei -6%. Der Luxusgüterkonzern hat mit den Zahlen zum Geschäftsjahr 2015/16 und insbesondere mit den Angaben zum Start in die neue Berichtsperiode enttäuscht. Das für die Uhrenindustrie anhaltend schwierige Marktumfeld dürfte sich so rasch nicht aufhellen, hiess es in diesem Zusammenhang. Entsprechend wurden auch die Aktien von Swatch (-2,8%) mit nach unten gezogen.
Von den übrigen 27 Aktien erreichten Galenica (+2,5%) die grössten Kursgewinne. Der Gesundheitsdienstleister Galenica hat am Morgen die Akquisition der Ärzte-Grossistin Pharmapool für knapp 30 Mio CHF vermeldet. Diese erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 100 Mio CHF.
Weiter erhielten die Grossbankentitel CS (+2,0%) und UBS (+1,0%) wie bereits am Vortag guten Zuspruch. Sie profitierten weiter von der Aussicht auf eine Normalisierung an der Zinsfront, nachdem sich die US-Notenbank Fed zuletzt entsprechend äusserte. Mit Zurich Insurance (+1,9%) legt ein weiterer Finanztitel klar zu.
Schindler (+2,3%) wurden von einem Auftrag vom Istanbul Grand Airport getrieben und Geberit (+1,5%) waren nach guten Daten zu den Baubewilligungen im wichtigsten Markt Deutschland gesucht.
Einen wichtigen Teil zum festen Gesamtmarkt trugen die grosskapitalisierten Pharma-Werte Roche (+2,1%) und Novartis (+1,8%) bei.
Julius Bär (+1,4%) landeten im breiten Mittelfeld. Der Vermögensverwalter hatte am Vortag ein etwas durchzogenes «Interim Statement» zum Geschäftsverlauf in den ersten vier Monaten abgeliefert, wonach von Analystenseite verschiedene Kurszielsenkungen vorgenommen wurden.
Sonova (+0,9%) setzten ihren Erholungskurs zaghaft fort, dies nach dem Kursrutsch vom Dienstag im Anschluss an schwache Jahreszahlen.
Im breiten Markt erhielten die Aktien des Bankensoftware-Herstellers Temenos (+2,7%) Auftrieb von einem neuen Auftrag aus Kanada.
Weiter zogen Wisekey (+22%) nach einem kleinen Zukauf oder auch Accu Holding (+16%) massiv an. Schmolz+Bickenbach (-1,5%) und Ypsomed (+3,6%) reagierten gegensätzlich auf die Publikation von Quartals- bzw. Jahreszahlen. Santhera (+1,8%) profitierten von den Gewährung des «Fast-Track Status» durch das FDA für das Medikament Omigapil. (awp/mc/upd/ps)