Swiss Life im 1. Quartal mit rückläufigen Prämien

Patrick Frost, CEO Swiss Life. (Foto: Swiss Life)

Zürich – Der Lebensversicherer Swiss Life hat im ersten Quartal 2016 einen stärker als erwarteten Rückgang des Prämienvolumens hinnehmen müssen. Zulegen konnte die Versicherungsgesellschaft im kommissionsbasierten Geschäft, zudem beschleunigte sich in der Einheit «Asset Managers» der Neugeldzufluss. Insgesamt sieht sich die Swiss Life zudem mit der Umsetzung des Strategieprogramms «Swiss Life 2018» auf Kurs.

Die Prämieneinnahmen lagen in den ersten drei Monaten des Jahres bei 6,68 Mrd CHF, was sowohl in lokalen Währungen wie in Franken einem Rückgang um 10% entsprach, wie die Swiss Life am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig konnte die Gruppe die Kommissions- und Gebührenerträge (Fee-Erträge) um 5% (lokale Währungen +3%) auf 332 Mio erhöhen. Im Rahmen der Strategie «Swiss Life 2018» will der Versicherer mehr Gewicht auf das Fee-Geschäft und auf die direkten Anlageerträge legen.

Klarer Prämienrückgang in der Schweiz
Den Rückgang der Prämieneinnahmen sei nicht zuletzt auf den verstärkten Fokus auf die Profitabilität zurückzuführen, sagte Finanzchef Thomas Buess an einer Telefonkonferenz. Einen klaren Rückgang der Prämieneinnahmen gab es insbesondere im Markt Schweiz, wo sich etwa das Geschäft mit Einmaleinlagen im Bereich Group Life um 14% zurückbildete. Insgesamt schrumpften die Prämien im Heimmarkt um 9% auf noch 4,89 Mrd CHF, wobei die Fee-Erträge um 15% auf 61 Mio CHF zulegten.

Im zweitwichtigsten Markt Frankreich resultierte ein leichter Rückgang der Prämieneinahmen, die Fee-Erträge waren «aufgrund turbulenter Märkte» aber klar rückläufig. In Deutschland resultierte ebenfalls ein Rückgang des Prämienvolumens, dies aber bei besseren Fee-Erträgen. Einen scharfen Rückgang des Prämienvolumens verzeichnete die Markteinheit International.

Vor allem in den Regionen Frankreich und International seien die Rückgänge aber etwas überzeichnet ausgefallen, sagte Finanzchef Buess – dabei hätten auch negative Basiseffekte mitgespielt. Eine Erholung sei bereits im April zu verzeichnen gewesen, so dass im Rest des Jahres doch bessere Ergebnisse zu erwarten seien.

Steigende Neugeldzuflüsse
Positiv entwickelte sich das Geschäft mit den Swiss Life Asset Managers, wo im Geschäft mit Drittkunden Nettoneugeldzuflüsse von 2,3 Mrd CHF anfielen (VJ 1,5 Mrd). Per Ende März 2016 verwaltete die Einheit damit für Drittkunden Vermögen von 41,6 Mrd gegenüber 38,8 Mrd CHF nach Jahresende 2015. Die Geschäftseinheit konnte die Fee-Erträge im Jahresvergleich um 3% auf 133 Mio CHF verbessern.

Die direkten Anlageerträge blieben im ersten Quartal mit 1,1 Mrd CHF stabil, dies trotz «Zinsen um und unter Null». Die Nettoanlagerendite verringerte sich allerdings gegenüber dem Vorjahr auf 0,7% (0,9%). Die Solvenzquote SST per 1. Januar 2016 weist die Swiss Life per 1. Januar 2016 mit 146% aus – bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen hatte die Gesellschaft noch vorsichtiger von einer Quote von «rund 140%» gesprochen.

Ziel für Anlagerendite bei 3%
Insgesamt sieht sich der Versicherer «gut auf Kurs», seine finanziellen Ziele für das Geschäftsjahr 2016 zu erreichen. Er bestätigte auch seine Prognose einer Nettoanlagerendite für 2016 von mindestens 3%. Gut unterwegs sei man auch bei der Umsetzung von «Swiss Life 2018», betonte der Finanzchef. Von den angepeilten Kostensparmassnahmen seien per Ende des Quartals bereits ein Drittel implementiert. Swiss Life hatte bei der Vorstellung der Strategie im vergangenen Jahr Kosteneinsparungen von 100 Mio CHF bis Ende des Jahres 2018 angekündigt.

Am Aktienmarkt wurden die Swiss Life-Zahlen als «durchzogen» bezeichnet. Insbesondere waren die Prämieneinnahmen deutlich unter den Erwartungen ausgefallen, dagegen wurden die Fortschritte im gebührenbasierten Geschäft und das Neugeldwachstum im Asset Management-Geschäft positiv vermerkt. Nach einem klar negativen Handelsstart liegen die Swiss Life-Titel am Mittag noch um 1,0% im Minus auf 239,70 CHF, während der Gesamtmarkt (SMI) leicht im Plus notiert. (awp/mc/upd/ps)

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