AgaNola-VRP Joe Bättig: 70+ – wie lange werden wir arbeiten müssen?
Kommentar von AgaNola-VRP Joe Bättig.
Pfäffikon – Die Dämme sind gebrochen – es ist mittlerweile auch in der Schweiz nicht mehr verpönt, über das Hinausschieben des Renteneintrittsalters offen zu debattieren. Die Probleme des Altersvorsorgesystems sind schlichtweg zu gravierend – und zu offensichtlich.
Die Aussage von Swiss Life CEO Patrick Frost im Sonntagszeitung-Interview vom vergangenen Wochenende begrüsse ich, da sie die notwendige Diskussion weiter vorantreibt. Dringender Handlungsbedarf ist vorhanden – dennoch rate ich davor ab, in Panik oder Aktionismus zu verfallen. Vielmehr ist bei der Reform des über lange Jahre bewährten Vorsorgesystems ein konzertiertes Vorgehen aller involvierten Parteien von Nöten. Die Forderung nach Erhöhung des Renteneintrittsalters ist ja nicht neu – im Rahmen ihres Reformvorschlags der Altersvorsorge hat die Sozialkommission des Ständerats unter anderem die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre vorgesehen. Nun steht die magische Zahl 70 im Raum. Mit Blick auf die weiter wachsende und überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung in der Schweiz ist eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit vertretbar. Ist sie jedoch hinsichtlich einer galoppierenden Substitution der menschlichen Arbeitskraft durch künstliche Intelligenz im Zeitalter von Industrie 4.0 überhaupt realistisch, wo doch schon 50-Jährige heutzutage grosse Probleme hinsichtlich ihrer Arbeitsmarktfähigkeit haben?
Neben der Optimierung aller Säulen des Vorsorgesystems – in der 2. Säule beispielsweise sehen wir bei AgaNola in der Zusammenarbeit zwischen Pensionskassen und spezialisierten Asset Management-Anbietern weitere Potenziale zur Ertragssteigerung – sind Arbeitnehmer wie auch -arbeitgeber zum einschneidenden Umdenken aufgefordert. Es sollte umsetzbar sein, das enorme Wissen und die jahrzehntelange Erfahrung von arbeitswilligen und -fähigen Experten im Rentenalter dem Unternehmen zu erhalten. Gleichzeitig sollten Angestellte daran arbeiten, die Arbeit nicht nur als notwendiges Übel, sondern als Plattform zur persönlichen Entwicklung über das künstliche Rentenalter zu sehen.
Bei AgaNola tragen wir als spezialisierter Asset Manager mit innovativen Lösungen zur Zukunftsfähigkeit des Vorsorgesystems bei. Schon heute stammen über 30% unseres Teams aus dem Altersegment 50+. Ihre Erfahrung ist für den Erfolg unseres Unternehmens unverzichtbar.
Video: Joe Bättig über Reformbedarf der Schweizerischen Altersvorsorge
Der Autor:
Joe Bättig ist Verwaltungsratspräsident des in Pfäffikon SZ domizilierten Asset Management-Spezialisten AgaNola. Er blickt auf mehr als 30 Jahre Erfahrung im Versicherungs- und Vorsorgebereich zurück. Der diplomierte Mathematiker promovierte 1980 an der ETH Zürich. In den Jahren 1980 bis anfangs 2014 hatte Bättig diverse Top Managementpositionen bei führenden Versicherungsgesellschaften inne, davon lange Jahre bei der Zurich Group. Er präsidierte diverse Branchenverbände und -organisationen und setzte sich für eine qualitative Verbesserung der Ausbildung im Finanzbereich ein.
AgaNola AG
ist ein inhabergeführter spezialisierter Asset Manager mit Sitz in Pfäffikon, Schwyz. Neben der Spezialität Wandelanleihen zählen diverse Fonds zum Angebot. Das AgaNola- Leistungsspektrum reicht von der Beratung auf Produktebene über Managed Accounts bis hin zur Beratung von Anlagekomitees. Zu AgaNola-Kunden zählen Pensionskassen und private Anleger, wie HNWI und Family Offices.